Krisen- und Insolvenzticker – Privatverbraucher-Preise für Strom und Gas drastisch gestiegen

29.09.2023 08:20 Uhr
08:20 Uhr
Privatverbraucher-Preise für Strom und Gas drastisch gestiegen
Die privaten Haushalte in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2023 deutlich mehr für Elektroenergie und Erdgas bezahlt. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) vom Freitag stiegen die Gaspreise gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022 um 31,3 Prozent, die Preise für elektrischen Strom um 21,0 Prozent.
Die privaten Haushalte haben im 1. Halbjahr 2023 im Durchschnitt 12,26 Cent je Kilowattstunde #Erdgas und 42,29 Cent je Kilowattstunde #Strom gezahlt. Die Gaspreise stiegen damit gegenüber dem 2. Halbjahr 2022 um 31,3 %, die Strompreise um 21,0 %:https://t.co/nfxDhuCWES#Preisepic.twitter.com/NDeL2Gsq8Q
— Statistisches Bundesamt (@destatis) September 29, 2023Gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 lagen die Gaspreise um 52,5 Prozent, die Strompreise um 26,2 Prozent höher. Dabei sind in den Preisen die sogenannten "Preisbremsen" für Strom und Erdgas aus dem dritten Entlastungspaket der Bundesregierung bereits berücksichtigt.
Zu den Preissteigerungen bei Erdgas trugen auch erhöhte Steuern, Abgaben, Umlagen und Netzentgelte bei.
Zur Erinnerung: Heute jährt sich die Verkündung des "Doppelwumms" durch Bundeskanzler Olaf Scholz. Dieser verkündete am 29. September 2022:
"Doppelwumms mit 200 Mrd. Euro Abwehrschirm: Wir senken die Energiepreise mit einer Strom- und Gaspreisbremse und verzichten auf die Gasumlage. Das machen wir für Rentner, Familien, Arbeitnehmerinnen, große Unternehmen genauso wie kleinere Betriebe. Niemand steht allein."
#Doppelwumms mit 200 Mrd. Euro Abwehrschirm: Wir senken die Energiepreise mit einer Strom- und #Gaspreisbremse und verzichten auf die #Gasumlage. Das machen wir für Rentner, Familien, Arbeitnehmerinnen, große Unternehmen genauso wie kleinere Betriebe. Niemand steht allein.
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) September 29, 202222.09.2023 10:18 Uhr
10:18 Uhr
Um fast zehn Prozent: Preise für Wohnimmobilien sinken drastisch
Die Preise für Wohnimmobilien sind im 2. Quartal 2023 gegenüber dem 2. Quartal 2022 um durchschnittlich 9,9 Prozent gesunken. Das erklärte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag. Dies war der stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresquartal seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000.
Die #Preise für #Wohnimmobilien sind im 2. Quartal 2023 um durchschnittlich 9,9 % gegenüber dem 2. Quartal 2022 gesunken. Dies war der stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresquartal seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Mehr dazu: https://t.co/gwlBMahiVb#Häuserpreisindexpic.twitter.com/9bVLWMGEQG
— Statistisches Bundesamt (@destatis) September 22, 202321.09.2023 14:38 Uhr
14:38 Uhr
Zu hohe Kosten: Vonovia stoppt Bau von zehntausenden Wohnungen
Obwohl Wohnungen in der Bundesrepublik dringend benötigt werden, streicht Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia nun den Bau von zehntausenden Wohnungen. Nach eigenen Angaben verzichtet das Unternehmen wegen hoher Zinsen und Baukosten vorerst auf den Bau von 60.000 geplanten Wohnungen. Vorstandschef Rolf Buch sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe:
"Bei uns liegen Planungen für insgesamt 60.000 Wohnungen in der Schublade. Wir machen alles fertig bis zum Baurecht. Und hoffen, dass sich Bauen bald wieder lohnt und rechnet. Dann wollen wir sofort wieder bauen."
Buch ist sich der Brisanz der Entscheidung bewusst. Aus seiner Sicht fehlten in Deutschland aktuell mehr als eine Million Wohnungen.
"Meine Schätzung ist: Wir brauchen 700.000 Wohnungen im Jahr, auch wegen der zunehmenden Zuwanderung."
Das Problem seien also nicht eine Million Wohnungen, sondern in sehr kurzer Zeit mehrere Millionen Wohnungen, die fehlten. Früher hätten die Baukosten bei 3.000 Euro pro Quadratmeter gelegen, heute seien es 5.000 Euro, ergänzte eine Unternehmenssprecherin.
"Unsere durchschnittliche Miete im Bestand liegt bei rund 7,50 Euro, bei uns wohnen viele Menschen mit mittleren oder geringen Einkommen. Deshalb achten wir auch bei Neubauten auf bezahlbare Mieten um die 10 bis 12 Euro."
Die hohen Bau- und Finanzierungskosten würden demnach zu einer Miete von 20 Euro pro Quadratmeter im Neubau führen. "Das können sich aber viele Menschen nicht mehr leisten", hieß es.
20.09.2023 08:53 Uhr
08:53 Uhr
Der Telefonhersteller Gigaset ist pleite. Hauptgrund sei die ausbleibende Nachfrage.
Der Vorstand der Gigaset AG hat angekündigt wegen Zahlungsunfähigkeit ein Regelinsolvenzverfahren sowie auch ein "Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung" zu beantragen. Die "Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebstätigkeiten für DECT-Schnurlostelefone", sollen dabei jedoch im Versuch fortgeführt werden, so die Unternehmensleitung.
Laut Inside Digital sei "im Wesentlichen ein unerwarteter und erheblicher Umsatzrückgang im 2. Halbjahr 2023" der Grund für die Entscheidung. Daraus ergebe sich eine deutlich unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung. Weiter heißt es:
"Auch die allgemeine Kauf- und Konsumzurückhaltung in Deutschland und Europa habe entsprechende Auswirkungen auf die Unternehmensliquidität."
Gigaset blickt auf eine 175-jährige Firmengeschichte zurück. Seit 2014 gehört das Unternehmen mehrheitlich einem chinesischen Investor, der Investmentfirma Goldin Financial Holdings. Betroffen sind 850 Mitarbeiter und Vertriebsaktivitäten in über 50 Ländern.
18.09.2023 13:28 Uhr
13:28 Uhr
Minus 31,5 Prozent: Wohnungsbaugenehmigungen brechen noch weiter ein
Im Juli 2023 ist in der Bundesrepublik Deutschland der Bau von 21.000 Wohnungen genehmigt worden – 9.600 Baugenehmigungen weniger als im Vorjahresmonat, ein Rückgang von 31,5 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Von Januar bis Juli 2023 sank die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 60.300 auf 156.200 Wohnungen – ein Rückgang von 27,8 Prozent. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
Im Juli 2023 wurde der #Bau von 21 000 #Wohnungen genehmigt, 31,5 % oder 9 600 weniger als im Juli 2022. Von Januar bis Juli 2023 sank die Zahl der #Baugenehmigungen für Wohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27,8 %. Mehr in unserer Pressemitteilung: https://t.co/j9irp9YOCZpic.twitter.com/ok5KfMtKQM
— Statistisches Bundesamt (@destatis) September 18, 2023Gründe für diesen sehr deutlichen Rückgang der geplanten Bauvorhaben dürften vor allem drastisch steigende Baukosten und die immer höheren Zinsen für Baukredite sein.
Bei den Neubauten ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um gut ein Drittel auf 30.800 zurück (-36,5 Prozent). Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen sogar um mehr als die Hälfte auf 8.900 (-53,2 Prozent). Auch bei den Mehrfamilienhäusern sank die Zahl der genehmigten Wohnungen um mehr als ein Viertel auf 83.600 (-27,5 Prozent). Lediglich die Zahl der genehmigten Wohnungen in Wohnheimen stieg um 500 auf 4.900 (plus 10,6 Prozent).
10:52 Uhr
Medienbericht: VW-Produktion in Gläserner Manufaktur in Dresden vor dem Aus
Der VW-Konzern will die Fahrzeugproduktion in der "Gläsernen Manufaktur" in Dresden einstellen. Das berichtet die Automobilwoche. Hintergrund ist die schwache Nachfrage nach Elektroautos. In Dresden wird seit 2021 das E-Auto ID.3 gebaut. Der Standort Dresden soll erhalten bleiben, die 300 Mitarbeiter bekämen neue Aufgaben.
Die Gläserne Manufaktur war ein Prestigeprojekt des damaligen VW-Chefs Ferdinand Piëch. Von 2002 bis 2016 wurde in Dresden das Oberklassemodell Phaeton gebaut. Nach Einstellung der Phaeton-Produktion wurde das Werk für die Produktion von Elektroautos umgebaut. Erst am Donnerstag war bekannt geworden, dass VW wegen der schlechten Absatzzahlen für E-Autos in Zwickau Stellen abbaut.
09:09 Uhr
Geschäftsklima für Selbständige verschlechtert sich weiter
Das Geschäftsklima für Selbständige hat sich zum fünften Mal in Folge verschlechtert. Der Index des Münchner Ifo-Instituts sank im August auf -19,9 Punkte. Im Juli lag er noch bei -16,4. Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber erklärte dazu:
"Die Lage in der deutschen Wirtschaft ist angespannt. Für die Selbständigen steigt die Gefahr, in einen Abwärtsstrudel zu geraten."
Das Geschäftsklima für #Selbständige hat sich zum fünften Mal in Folge verschlechtert. Der @Jimdo_DE ifo-Geschäftsklimaindex für Selbständige“ sank im August auf -19,9 Punkte, nach -16,4 im Juli. #ifoUmfragehttps://t.co/esYXy87T77pic.twitter.com/YooRKyCiBK
— ifo Institut (@ifo_Institut) September 18, 2023Die Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften habe deutlich zugenommen, die Erwartungen blieben pessimistisch. Immer weniger Selbständige planten, in den kommenden Monaten ihre Preise zu erhöhen.
17.09.2023 17:45 Uhr
17:45 Uhr
Gaspreis: Verbrauchern droht wegen Mehrwertsteuererhöhung zweistelliger Preissprung
SymbolbildIMAGO/Robert Schmiegelt / www.globallookpress.com Gaskunden müssen sich zum Jahreswechsel womöglich wieder auf höhere Preise einstellen. Das berichtet das Handelsblatt am Sonntag. Früher als ursprünglich gedacht, will das von FDP-Mann Christian Lindner geführte Finanzministerium auf Erdgas wieder eine höhere Mehrwertsteuer ansetzen.
Falls die Anbieter das vollständig weitergeben, wovon auszugehen ist, steigen die Gaspreise für private Haushalte nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox zum Januar um rund elf Prozent. Für einen Musterhaushalt mit vier Personen bedeute dies Mehrkosten von durchschnittlich 270 Euro im Jahr.
"Die krisenbedingten Preisspitzen an den Gasmärkten haben sich inzwischen gelegt", betonte Lindners Ministerium zur Begründung. Die Steuersenkung sei von Anfang an nur als kurzfristige und nie als dauerhafte Maßnahme konzipiert gewesen.
Die MwST. hat natürlich nur Auswirkungen auf den Bürger. Was der Bürger diesen Politikern getan haben soll, weiß ich nicht. Damit wird für den Endverbraucher der nächste Winter mal wieder etwas teurer. Der Bürger ist diesen Wahnsinnigen ausgeliefert.https://t.co/Cm4vZ68KsS
— mark (@MarkusL32078761) September 17, 202316.09.2023 09:05 Uhr
09:05 Uhr
Kaum Nachfrage für E-Autos: Stellenabbau bei VW in Zwickau
VW baut Stellen ab. Wie der größte deutsche Autobauer am Donnerstag mitteilte, werden im Werk im sächsischen Zwickau die Verträge von 269 befristetet Beschäftigten nicht verlängert. Grund ist die schleppende Nachfrage nach den dort gebauten E-Autos.
Die Zukunft von fast 2.000 weiteren Befristeten ist ungewiss. Über ihre Weiterbeschäftigung werde je nach Marktlage in den kommenden Wochen und Monaten entschieden. Der Stellenabbau war am Donnerstag bei einer Betriebsversammlung bekannt gegeben worden.
Das Zwickauer Werk könnte jährlich etwa 350.000 Fahrzeuge herstellen. Tatsächlich produziert wurden im vergangenen Jahr aber nur 218.000.
12.09.2023 09:47 Uhr
09:47 Uhr
Stornierungswelle im Wohnungsbau erreicht neue Höhen
Die Krise im deutschen Wohnungsbau verschärft sich. Laut einer Erhebung des Münchener Ifo-Instituts meldeten im August 20,7 Prozent der Firmen abgesagte Projekte. Im Juli waren es noch 18,9 Prozent. Dazu sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen:
"Die Stornierungen im Wohnungsbau türmen sich zu einem neuen Höchststand auf. Seit Beginn der Erhebung 1991 haben wir noch nichts Vergleichbares beobachtet. Die Verunsicherung im Markt ist riesig."
Der Ökonom weiter:
"Infolge der rasant gestiegenen Baukosten und des wesentlich höheren Zinsniveaus sind viele Projekte, die Anfang 2022 noch rentabel waren, aktuell nicht mehr darstellbar. Auch das Zurückfahren der Förderung wegen der verschärften Energiesparvoraussetzungen belastet die Kalkulation der Bauherren."
Stornierungswelle im #Wohnungsbau markiert neuen Höchststand - Krise im deutschen Wohnungsbau spitzt sich weiter zu - im August berichteten 20,7% der Firmen von abgesagten Projekten, nach 18,9% im Vormonat. #ifoUmfrage@KlausWohlrabehttps://t.co/wJgIeAacsipic.twitter.com/s1oYrXqkyc
— ifo Institut (@ifo_Institut) September 12, 2023Die Bauwirtschaft gerät derweil zunehmend in Schieflage. Einige Betriebe verfügen noch über gut gefüllte Auftragsbücher, allerdings melden bereits 44,2 Prozent der befragten Firmen einen Auftragsmangel – im Juli waren es noch 40,3 Prozent. Im August 2022 verzeichneten lediglich 13,8 Prozent zu wenige Aufträge. Wohlrabe weiter:
"Einigen Betrieben steht das Wasser bereits bis zum Hals. Aktuell melden 11,9 Prozent der Unternehmen im Wohnungsbau Finanzierungsschwierigkeiten. Das ist der höchste Wert seit über 30 Jahren."
Für das kommende halbe Jahr befürchtet der Großteil der Unternehmen einen weiteren Geschäftsrückgang. Die Geschäftserwartungen liegen mit -60,1 Punkten auf einem außergewöhnlich schwachen Niveau.
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