Gesellschaft

Der tägliche Wahnsinn – Kanzler-Vertraute gibt ZDF-Interview als "zufällige Passantin"

"Schöne neue Welt" oder einfach nur der normale Irrsinn? Täglich ist man als Medienkonsument mit Meldungen aus allen möglichen Themenbereichen konfrontiert, die man vor wenigen Jahren noch als Satire verbucht hätte. Wir präsentieren hier in loser Folge eine kleine Auswahl aktueller Fälle.
Der tägliche Wahnsinn – Kanzler-Vertraute gibt ZDF-Interview als "zufällige Passantin"© Screenshot ZDF

  • 30.09.2023 14:45 Uhr

    14:45 Uhr

    Kanzler-Vertraute gibt ZDF-Interview als "zufällige Passantin"

    Wie das Online-Medium Nuis berichtet, hat sich im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zum wiederholten Mal eine vermeintlich zufällig ausgewählte Passantin als politiknah entpuppt.

    Im aktuellen Fall handelt es sich um das ZDF-Mittagsmagazin, dass in seiner Sendung vom 29. September bayerische Bürger nach ihrer Meinung zum Wahlkampf befragte. Wie Nius schreibt, erklärte in der Sendung eine als "Annika Liepold" vorgestellte Person:

    "Ich mache mir insgesamt um den Klimawandel Sorgen [...] Deswegen werde ich auch Parteien wählen, die sich dafür einsetzen werden, dass mein Kind, mit dem ich unterwegs bin, auch eine Zukunft haben wird."

    Laut dem Online-Medium handelt es sich bei "Annika Liepold" jedoch um Dr. Annka Liepold, die stellvertretende Leiterin der Geschäftsstelle Zukunftsrat ist.

    Der sogenannte Zukunftsrat ist ein von Bundeskanzler Olaf Scholz gegründetes Gremium und soll "neue Entwicklungen, Erkenntnisse und Trends im Innovationskreislauf in den Blick nehmen".

    Zudem auch "Vorschläge erarbeiteten die zur Stärkung der Resilienz und technologischen Souveränität bei Schlüsseltechnologien und in der Digitalisierung dienen".

    Wie Nius weiter schreibt, wurden in der Vergangenheit von den öffentlich-rechtlichen Sendern immer wieder politiknahe Personen als "zufällige Passanten" ausgegeben. In einigen Fällen handelte es sich sogar um Bundestags- und Landtagsabgeordnete.

  • 29.09.2023 16:15 Uhr

    16:15 Uhr

    Jugendlicher Migrant streckt sächsischen Schüler mit Kopfstoß zu Boden

    Ein 14-jähriger Iraker hat einen 15-jährigen Deutschen mit einem brutalen Kopfstoß zu Boden gestreckt. Die Gewalttat ereignete sich nach Polizeiangeben in einer Bahnhofsunterführung im sächsischen Flöha.

    In einem in den Sozialen Netzwerken kursierenden Video, das das Logo der Kleinpartei "Freie Sachsen" trägt, ist zu sehen, wie der junge Migrant auf den Deutschen einredet, ihm dabei immer näherkommt und schließlich seinen Kopf ins Gesicht des Opfers stößt. Der deutsche Junge wirkt benommen, krümmt sich. Blut  tropft auf den Boden tropft. Schließlich bricht er zusammen.

    Laut Pressemitteilung der Polizei Sachsen soll es sich um insgesamt drei Angreifer gehandelt haben, von denen einer den Vorgang offenbar filmte. Einer der Angreifer soll dem Opfer mit einer brennenden Zigarette Brandwunden zugefügt haben, als es am Boden lag. Schließlich sei ein Passant dem Jungen zur Hilfe gekommen.

    Die Polizei habe den auf dem Video zu sehenden Angreifer ermitteln können. Man habe eine "Gefährderansprache" durchgeführt und ermittle wegen gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Bedrohung. Der Helfer werde als Zeuge gesucht.

    Die Pressemitteilung der Polizei erschien erst vier Tage nach dem Vorfall. Die Freien Sachsen gehen davon aus, dass der Vorfall verschwiegen worden wäre, hätten sie nicht für die Verbreitung der Bilder gesorgt.

  • 15:44 Uhr

    Rechnen mit Lauterbach: "Bleibt ein Risiko von 60 Prozent"

    Der umstrittene Gesundheitsökonom und Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach hat auf Twitter/X seine Rechenkünste demonstriert. In einem Tweet kommentierte er am Donnerstag eine Studie zum angeblichen Schutz der mRNA-Wirkstoffe gegen "Long Covid" so (Schreibung wie im Original):

    "Wichtige Studie zu #LongCovid und Impfung. Impfungen senken das #LongCovid Risiko, etwa um 40%. Das ist ein guter Grund für eine Impfung. Trotzdem bleibt ein Risiko von 60% stehen. Daher sollte man sich und andere nicht unnötig gefährden."

    Nutzer versahen die Aussage des Ministers zwischenzeitlich mit "Kontext":

    "Das Risiko für Long Covid ohne die Impfung ist nicht 60 %, sondern 60 % des ursprünglichen Risikos, welches zwischen 1,2 und 4,8 % liegt."

    Der Arzt Friedrich Pürner kommentierte:

    "Sie können bis heute keine Studien korrekt interpretieren. Wie bedauerlich. Ihre Aussage ist ohne Belang. Diese Studie ist nicht aussagekräftig."

    Andere Nutzer fanden Lauterbachs Aussage einfach nur witzig.

  • 12:56 Uhr

    Na sowas: ZDF-"Dramedy" sympathisiert mit Klimaklebern

    Das ZDF hat eine neue Serie zum Wirken und Kleben der Klimaapokalyptiker veröffentlicht. Der gebührenfinanzierte Sender nennt das Format selbst "Dramedy" und präsentiert es auf Twitter/X ordentlich gegendert so:

    "Stau. Hitze. Nichts geht mehr. Eine Klimaprotestgruppe blockiert den Verkehr. Finn, der zum ersten Mal dabei ist, wird immer nervöser, als die Verkehrsteilnehmenden ihn ihren Unmut spüren lassen."

    Wer sich durch die erste Folge müht, bemerkt schnell: Der Name Finn ist für den Protagonisten gut gewählt, die Klimakleber sind die Guten, ihr Tun folgt wenigstens in der Serie einem höheren Sinn. Sympathisch gezeichnet sind auch der ausländische Paketbote in der Probezeit und der nichtweiße Verkäufer.

    Die Polizisten tun ihre Pflicht, aber sind auch nicht wirklich böse. Die alten weißen Männer dagegen müssen als Anzugträger und Porschefahrer eben Stinkstiefel sein.

  • 07:58 Uhr

    Helge Lindh zur Migrationsdebatte: Union betreibt Volksverdummung

    Der SPD-Parlamentarier hat der Unionsfraktion unter ihrem Vorsitzenden Friedrich Merz in der Migrationsdebatte Volksverdummung vorgeworfen:

    "Es hat Politik mit Verantwortung zu tun, nicht mit Verhetzung und Verdummung. Was aber die Union betreibt, ist Verdummung des Volkes, Volksverdummung. (...) Wir stehen für eine Politik der Vernunft und Systematik. Wir verkaufen nicht unsere Moral, unsere Werte und unseren Verstand."

    In der Migrationsdebatte sei mittlerweile ein "Kipppunkt" erreicht.

  • 28.09.2023 13:12 Uhr

    13:12 Uhr

    Eine Straßenschlacht, Feuer, Explosionen und autonome Gewalt sind für den MDR lediglich ein "Spektakel" 

    Nach der am Montag angekündigten und durchgeführten Räumung eines besetzten Hauses in Leipzig kam es zu den befürchteten Reaktionen der lokalen autonomen Szene. Diese stellte sich in der Nacht im Rahmen von angezündeten Barrikaden der anwesenden Polizei entgegen.

    Der MDR kommentierte zu den Ereignissen in seiner Rubrik "Sachsen-Update", untermalt mit Bildern aus der Nacht:

    "Kleiner Rave vor brennenden Barrikaden. Die Nacht auf der Leipziger Eisenbahnstraße war eher unruhig. Eigentlich wurde auf Social Media nur zum 'cornern' (anwesend 'abhängen') aufgerufen, das ist dann aber ziemlich eskaliert (...) Mehr als 100 Personen waren bei dem Spektakel auf der Straße. Die Polizei konnte erst relativ spät eingreifen."

    Dies bestätigte auch der anscheinend sehr begeisterte Leipziger Ableger der "Omas gegen Rechts". In einem X-Posting vom 27. September hieß es hämisch zur Polizeiarbeit: "Ihr kommt einfach mal Stunden zu spät 🤭". Tags zuvor hatte sich die mehrfach prämierte Seniorentruppe (u.a. Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden) bereits euphorisch zu den nächtlichen Ereignissen geäußert:

    "Leipzig brennt 🔥"

  • 10:54 Uhr

    Für eine SPD-Bootstour mit vier Politikerinnen wird offiziell um Teilnahme nur weiblicher Journalistinnen gebeten

    Wahlkampfzeit bedeutet auch immer die Vorstellung von individuellen Ideen. Die hessische SPD glänzte nun, unter verantwortlicher Leitung der Spitzenkandidatin Nancy Faeser, mit einer sehr speziellen Bitte. Die als "Frauenvernetzung" deklarierte Bootstour bittet seitens der Arbeiterinnenpartei um die präferierte Anwesenheit von Frauen bei der mitfahrenden Presse.

    So heißt es wörtlich in der Einladung an die Medien:

    "Mit Blick auf die ausschließlich weiblichen Gäste der Schifffahrt fänden wir es thematisch stimmig, wenn auch die Presseplätze mit Frauen besetzt würden."

    So würden männliche Journalisten natürlich nicht abgewiesen, aber die Veranstalter würden "sich wirklich freuen", wenn die angeschriebenen Redaktionen ausschließlich Frauen schicken könnten. Die hessische Landespressekonferenz (LPK) kommentierte leicht echauffiert und bedingt amüsiert über ihren Vorsitzenden Ewald Hetrodt:

    "Das ist nicht lustig, sondern ein Anschlag auf die Freiheit der Presse."

  • 07:52 Uhr

    Annalena Baerbock: Die Butter wird nicht billiger, wenn wir die Ukraine nicht unterstützen

    Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat eine 360-Grad-Wende in ihrem Kampf gegen die Realität angedeutet. Bei einem Wahlkampfauftritt in Augsburg erklärte sie am vergangenen Freitag, dass die Butter auch nicht wieder billiger werde, wenn man aufhöre, die Ukraine zu unterstützen.

    Ein kurzes Video ihres Auftritts macht auf Twitter/X die Runde. Die Kommentare fallen eindeutig aus. Ein Nutzer meint:

    "Die Butter wird erst wieder billiger, wenn wir aufhören, die Grünen zu wählen."

    Ein anderer meinte:

    "Ich habe langsam das Gefühl, als wenn der liebe Herrgott sich seinen Comedy-Abend gestaltet, bevor er dann hier aufräumt."

  • 27.09.2023 17:30 Uhr

    17:30 Uhr

    Das ZDF rät: Lasst! Euch! Testen!

    Das ZDF hat seinen Nutzern in den sozialen Netzwerken geraten, sich vor allem bei Erkältungssymptomen testen zu lassen. Zweifel an der generellen Sinnhaftigkeit und Zuverlässigkeit der Tests scheinen dem Sender noch nicht gekommen zu sein. Seine Leser gnadenlos duzend schrieb der Sender am Mittwoch auf Twitter/X:

    "Die Corona-Neuinfektionen steigen wieder. Vor allem bei Erkältungssymptomen solltet ihr euch testen."

    Begleitet wurde die Empfehlung ganz stilecht von einem Foto eines nichtweißen Mädchens, das gerade einen Test auspackt.

    Ein Nutzer schrieb:

    "Und was soll der Sinn der Testerei sein? Um bestätigt zu haben "wer sich krank fühlt sollte zu Hause bleiben"? Oder anders herum, wer sich krank fühlt, aber nicht testet, darf ins Büro? Und wie lange sollen sich Menschen eigentlich noch bei Erkältungssymptomen auf etwas testen? 2050?"

    Ein anderer meinte:

    "ZDF: "Bei Erkältungssymptomen Corona-Test"? Im Ernst? Selbst bei 99 Prozent Sensitivität der PCR-Tests gilt: Bei niedriger Prävalenz ergeben sich bis zu 0,9 Prozent (fast 1 Prozent) falsch-positive. Eine Million PCR-Tests mit einem Prozent falsch-positiv: Sofort haben Sie die von Ihnen wohl gewünschte Pandemie mit 10.000 "Infizierten" (falsch-positiv). Machen Sie mal mit einer Millionen Gesunden eine PCR-Test-Studie nicht zu Corona, sondern zu Ebola. Dann haben Sie auch eine Ebola-Pandemie von 10.000 "Infizierten"."

  • 15:54 Uhr

    "Ein Hauch von Toskana in Berlin" – WDR-Journalist freut sich über Farbanschlag auf Brandenburger Tor

    Nach dem Lob einer MDR-Journalistin ("Endlich tut es mal weh") und einer beglückten Professorin der Bundeswehr-Universität München ("Ein würdiger Gebrauch unseres Nationaldenkmals") meint nun auch der gerade berentete WDR-Mitarbeiter und Transsexuelle Georg "Georgine" Kellermann die destruktive Aktion der "Letzten Generation" am Berliner Wahrzeichen Brandenburger Tor kulturbeflissen kommentieren zu müssen.

    Kellermann schrieb am 26. September auf X (ehemals Twitter):

    "Ich bin ja keine glühende Verehrerin der "Letzte Generation". Aber so ein Hauch von Toskana in Berlin. Das hat doch was."

    Die ersten Reaktionen waren auch für ihn/sie durchgehend wenig wohlwollend. Eine Reaktion lautet:

    "Das ist so sehr Toskana wie Sie eine Frau."

    Medienvertreter sehen das wohl mehrheitlich nicht so eng. Ebenfalls am 26. September kommentierte ein Autor der Süddeutschen Zeitung, Hilmar Klute, den Akt des Vandalismus der Klimaapokalyptiker so:

    "Vom Brandenburger Tor geht die Farbe der "Letzten Generation" nicht mehr ab. Nicht so schlimm, wirklich nicht." 

    Klute stellt zudem fest: "Das Tor ist nur mittelgroß. Aber es macht was her in einer sonst eher hässlichen Hauptstadt". Ob überhaupt möglich und – wenn ja – wie lange die Reinigung des Berliner Wahrzeichens nach der Farbattacke noch dauern und wie teuer sie am Ende sein wird, könnte sich bis zum Ende der Woche entscheiden. Aktuell werden bereits mehr als die bis dato zunächst veranschlagten 35.000 Euro erwartet.

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