Wirtschaft

Zinsen bis zu 21 Prozent: Amazon holt für Kreditgeschäft Goldman Sachs an Bord

Die Corona-Krise hat den Geschäften des US-Konzerns Amazon alles andere als geschadet. Passend dazu landete man jetzt einen neuen Coup. Der Global Player kooperiert nun mit dem Wallstreet-Primus Goldman Sachs. Gemeinsam möchte man anschließend Kleinunternehmen mit Krediten aushelfen.
Zinsen bis zu 21 Prozent: Amazon holt für Kreditgeschäft Goldman Sachs an BordQuelle: Reuters © Lindsey Wasson

Schon seit einigen Monaten verdichten sich die Hinweise über einen neuen Schachzug von Amazon. Demnach wolle der US-Konzern auch den Bereich der Finanzdienstleistungen für sich erobern und dadurch sein Geschäftsfeld massiv erweitern. Bislang wurde darüber spekuliert, ob Amazon ein eigenes Kreditgeschäft aufbauen, oder mit einem Partner in die neuen Sphären des Big Business vordringen würde.

Bereits vor einigen Jahren nahm der US-Konzern einen ersten Anlauf für das Modell der Geschäftsfinanzierung durch "Amazon Lending", um kleinen Unternehmen mit Krediten auszuhelfen, sodass diese weiterhin die online Plattform für ihre Produkte nutzen können.

Doch Amazon will mehr, und offensichtlich hat man den passenden Partner nun gefunden: Die Investmentbank Goldman Sachs. Kleine und mittelständische Unternehmen würden demnach die hauseigene Kreditplattform nutzen, der Wallstreet-Primus steuert die entsprechende Technologie bei.

Für die beiden Global Player eine Win-win-Situation, denn auch Goldman Sachs sucht nach neuen Geschäftsfeldern, nachdem es über das System Marcus bereits Privatkredite und hochverzinsliche Girokonten anbietet. Als der Finanzkonzern Marcus im Jahr 2016 vorstellte, wurde diese Diversifizierung des Angebots von der Finanzbranche gefeiert. Durch die Fusion von Marcus mit dem Investment-Banking-Geschäft, erreichte die neue Abteilung im Januar 2020 Einlagen in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar.

Der Erfolg war so enorm, dass der Privatkunden-Arm der US-Investmentbank in Großbritannien seit vergangenen Montag keine Neukunden mehr annimmt.

Neben den Geschäften mit dem kalifornischen Hersteller von Standardanwendungssoftware Intuit und der American Association of Retired Persons (AARP), führte die Großbank im vergangenen Jahr unter anderem auch eine neue Kreditkarte mit dem Technologieunternehmen Apple ein. Amazon wiederum errichtete bereits 2012 auf seiner Plattform eine eigene Kreditabteilung für Verkäufer und ging 2018 schließlich eine Partnerschaft mit der Bank of America ein.

Aufgrund der Kooperation zwischen Amazon und Goldman Sachs sollen Kleinunternehmer, die über Amazons Plattform verkaufen, demnach "bald" eine Einladung erhalten, über Marcus Kreditlinien von bis zu 1 Million US-Dollar zu beantragen. Für die bereitgestellten Kredite werden demzufolge Zinsen zwischen 6,99 Prozent und 20,99 Prozent angesetzt.

Laut US-Medien sei das gemeinsame Projekt, das Amazons bestehendes Kreditprogramm für Kleinunternehmen drastisch erweitern wird, unter dem Codenamen "Augusta" bereits seit zwei Jahren in der Entwicklung. 

Amazon hatte zunächst erwogen, einen Online-Marktplatz für Kredite zu schaffen, auf dem der Finanzriese Goldman Sachs einer von vielen konkurrierenden Kreditgebern gewesen wäre. Die Idee wurde jedoch verworfen, um gemeinsam mit Goldman Sachs in das lukrative Geschäft einzusteigen.

Bei Amazon sind selbstverständlich auch Bücher über die Geschäfte des US-Bankenriesen erhältlich – unter Titeln wie: "Goldman Sachs: Eine Bank lenkt die Welt".

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