Russland

Eher windiges Geschäft: In Russland beginnt Verkauf von Versicherungen gegen Drohnenabstürze

Auf dem russischen Markt werden nun Sachversicherungen gegen Drohnenabstürze verkauft. Gleich mehrere Unternehmen haben solche Versicherungspolicen eingeführt. Experten halten die Idee jedoch für fragwürdig.
Eher windiges Geschäft: In Russland beginnt Verkauf von Versicherungen gegen DrohnenabstürzeQuelle: Sputnik © RIA Nowosti

Wie das Portal Lenta.ru berichtet, bietet die Versicherungsgesellschaft VSK nun gesonderte Versicherungsverträge gegen die Risiken durch Kampfdrohnen und unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs) sowie deren Teile an. Die russische Ausgabe des Magazins Forbes ergänzt: "Andere große Marktteilnehmer haben ebenfalls Versicherungen gegen solche Risiken eingeführt, planen aber nicht, sie zu einer separaten Police zu erweitern".

In der Regel umfasst die Deckung bauliche Elemente, den Innenausbau der Immobilie und bewegliches Eigentum, heißt es auf dem Portal Lenta.ru. Forbes erklärt dazu:

"Die VSK hat ihren Kunden ein spezielles Produkt angeboten, die Liste der Risiken im Rahmen der Police umfasst alle Folgen eines Drohneneinschlags in ein Wohnhaus: Brände, Glasschäden und andere. Das Programm sieht garantierte Zahlungen an die Opfer vor, unabhängig von der Art des Vorfalls und ohne Ausnahmen. Der Versicherungsschutz umfasst bauliche Elemente, die Inneneinrichtung von Immobilien sowie bewegliches Eigentum. Die Versicherung gegen Schäden durch einen Drohnenabsturz kann auch als Zusatzoption zur Sachversicherung für klassische Risiken abgeschlossen werden."

Bei der Versicherungsgesellschaft AlfaStrachowanije sei der Absturz von Drohnen und anderen Flugobjekten infolge von Terroranschlägen als Zusatzoption zur Sachversicherung für klassische Risiken formalisiert, so die Medien. Rosgosstrach schließt das Risiko eines Absturzes von Fluggeräten, einschließlich Drohnen, deren Teilen und Trümmern sowie das Risiko eines Terroranschlags in das Standardpaket der Risiken für klassische Produkte ein. Wie die Versicherungsexpertin Tatjana Samsonowa in einem Gespräch mit Lenta.ru anmerkt, "hängt die Entschädigung für durch einen Drohnenabsturz verursachte Schäden jedoch davon ab, wie der Versicherungsfall von den zuständigen Behörden eingestuft wird".

Außerdem könnten die Kosten für eine solche Versicherung recht hoch sein, was sie für die Bewohner Moskaus und des Moskauer Gebiets, wo Drohnenangriffe eher selten sind, ziemlich sinnlos macht. Und "gefährdete Gebiete" wie die Grenzgebiete zur Ukraine oder die neuen russischen Territorien, wird wohl keiner im Versicherungsschutz einbeziehen, meint die Expertin.

Experten stehen dieser Neuerung generell skeptisch gegenüber. So stellt der Versicherungsexperte Maksim Pitschugin in einem Gespräch mit der Zeitung Moskowski Komsomolez fest: "Es wird immer einen Dummkopf geben, der eine Drohnenversicherung abschließen wird". Pitschugin erklärt:

"Der Staat versichert, dass die Luftverteidigung funktioniert. Gleichzeitig kommt eine Versicherungsgesellschaft und sagt: 'Wenn plötzlich etwas auf Sie abstürzt, werden wir Ihnen etwas zahlen.' Ich würde sagen, dass es sich hier um eine Art Hype handelt und nicht um eine Antwort auf die Bedürfnisse der Bevölkerung."

Zudem ist der Experte der Ansicht, dass es sich trotz regelmäßiger Drohnenangriffe aus der Ukraine "nicht um eine Massengeschichte handelt", da Drohnenflüge auf dem Territorium des Landes nun verboten sind. "Man muss auch schauen, ob eine bestimmte Situation, ein bestimmtes Risiko, mit einer militärischen Angelegenheit zu tun hat", so Pitschugin. "Angenommen, es stellt sich heraus, dass die Drohne aus der Ukraine kam, dann wird der Fall ziemlich sicher nicht unter die Versicherung fallen."

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