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US-Medien: Russlands Drohnen aus iranischer Produktion erschweren Israels Balanceakt

Die Drohnen aus iranischer Produktion, mit denen Russland Ziele in der Ukraine ins Visier nimmt, gefährdet Israels "Balanceakt" zwischen Russland und dem Westen. Iran hat mehrfach Berichte über Waffenlieferungen an Russland dementiert.
US-Medien: Russlands Drohnen aus iranischer Produktion erschweren Israels BalanceaktQuelle: AFP © Sergei Supinsky

Die Drohnen aus iranischer Produktion, mit denen Russland kürzlich das Zentrum von Kiew ins Visier nahm, hätten Israels "Balanceakt" zwischen Russland und dem Westen erschwert, kommentierte die AP-Agentur am Mittwoch. Seit dem Beginn der militärischen Sonderoperation Russlands in der Ukraine im vergangenen Februar hat sich Israel weitgehend zurückgehalten, um seine Beziehungen zum Kreml nicht zu gefährden. Israel lieferte zwar humanitäre Hilfe an die Ukraine, lehnte aber die Forderung Kiews nach der Lieferung von Luftabwehrsystemen und anderer militärischer Ausrüstung bisher ab.

Doch mit den Nachrichten über die sich vertiefenden Beziehungen Moskaus zu Teheran, Israels Erzfeind, wächst der Druck auf Israel, die Ukraine in diesem zermürbenden Krieg zu unterstützen, hieß es bei AP. Israel führt seit langem einen Schattenkrieg gegen Iran im gesamten Nahen Osten.

Oberstleutnant Richard Hecht, ein Militärsprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, sagte, der Einsatz von Selbstmorddrohnen in der Ukraine hätte in Israel neue Sorgen ausgelöst.

"Wir sehen uns das genau an und überlegen, wie die Iraner sie gegen israelische Bevölkerungszentren einsetzen können", sagte Hecht. Die Debatte brach am Montag offen aus, als ein israelischer Kabinettsminister die Regierung aufforderte, sich auf die Seite der Ukraine zu stellen. Der Minister für Angelegenheiten der Diaspora des Staates Israel, Nachman Shai, warnte am Sonntag auf Twitter vor der angeblichen Lieferung iranischer ballistischer Raketen an Russland. "Es besteht kein Zweifel mehr, dass Israel in diesen blutigen Konflikt verwickelt werden muss", sagte Shai und schlug vor, Militärhilfe "wie die USA und die NATO-Staaten" zu leisten. Der frühere russische Präsident und derzeit stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates Dmitri Medwedew hat als Reaktion Israel mit einem Abbruch der bilateralen Beziehungen gedroht, sollte Israel demnächst die Ukraine militärisch unterstützen. 

Israel lehnte am Montag ein Ersuchen der Ukraine ab, ein Telefongespräch zwischen dem israelischen Verteidigungsminister Benny Gantz und dessen ukrainischen Amtskollegen Alexei Resnikow zu organisieren. Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz erklärte am Dienstag in einem Interview, dass Tel Aviv "keine Waffen an die Ukraine verkauft". Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba erklärte gestern, seine Regierung werde Israel in einer offiziellen Note um Luftabwehrwaffen bitten.

Seit Jahren unterhalten Russland und Israel gute Arbeitsbeziehungen und stimmen sich eng ab, um Zusammenstöße im Luftraum über Syrien zu vermeiden, wo die russische Luftwaffe die Lufthoheit innehat. Israel hatte in der Vergangenheit ukrainische Anfragen zur Lieferung von Luftabwehrsystemen wie Iron Dome abgelehnt, wofür der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij den jüdischen Staat im vergangenen Monat öffentlich gerügt hatte. Der Ukraine-Krieg hat das Verhältnis zwischen Israel und Russland bereits zuvor belastet. Vor Kurzem stellte Moskau die Aktivitäten der Jewish Agency in Russland ein.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.