Nahost

Bei Waffenlieferung an die Ukraine: Russland warnt Israel vor Ende der bilateralen Beziehungen

Der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates der Russischen Föderation hat Israel mit einem Abbruch der bilateralen Beziehungen gedroht, sollte Israel die Ukraine militärisch unterstützen. Nach dem angeblichen Einsatz iranischer Drohnen durch russische Streitkräfte erwäge Israel nun, auch tödliche Waffensysteme nach westlichem Vorbild an Kiew zu liefern.
Bei Waffenlieferung an die Ukraine: Russland warnt Israel vor Ende der bilateralen BeziehungenQuelle: AFP © Sputnik

Der frühere russische Präsident und derzeit stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates Dmitri Medwedew hat Israel mit einem Abbruch der bilateralen Beziehungen gedroht, sollte Israel demnächst die Ukraine militärisch unterstützen. "Das wird alle Beziehungen zwischen unseren Ländern zerstören", sagte Medwedew.

"Ich spreche nicht von der Tatsache, dass die Bandera-Anhänger Nazis waren und es geblieben sind. Sehen Sie sich nur die Symbolik ihrer modernen Gefolgsleute an. Wenn sie mit Waffen beliefert werden, dann ist es an der Zeit, dass Israel Bandera und Schuchewitsch zu seinen Helden erklärt."

Der Minister für Angelegenheiten der Diaspora des Staates Israel Nachman Shai warnte am Sonntag auf Twitter vor der angeblichen Lieferung iranischer ballistischer Raketen an Russland. "Es besteht kein Zweifel mehr, dass Israel in diesen blutigen Konflikt verwickelt werden muss", sagte Shai und schlug vor, Militärhilfe "wie die USA und die NATO-Staaten" zu leisten.

Sollte diese Hilfe vonseiten Israels bestätigt werden, wäre dies eine Umkehrung der israelischen Politik der letzten Monate, in denen Israel den ukrainischen Streitkräften lediglich die Tür für die Lieferung nichttödlicher Ausrüstung geöffnet hat.

Der Ukraine-Krieg hat das Verhältnis zwischen Israel und Russland bereits zuvor belastet. Vor Kurzem stellte Moskau die Aktivitäten der Jewish Agency in Russland ein. Die russische Botschaft in Israel veröffentlichte letzte Woche eine Erklärung, in der sie die jüngsten Äußerungen des israelischen Premierministers gegen Moskaus Luftangriffe auf Ziele in der Ukraine scharf kritisierte. Zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt Anfang Juli verurteilte kürzlich der israelische Premier Lapid Russland wegen der Luftangriffe auf ukrainische Ziele.

Tel Aviv hat bislang auf die Teilnahme an westlichen Sanktionen gegen Russland im Zuge des Ukraine-Krieges verzichtet, da Israel nach eigener Darstellung seine Handlungsfreiheit in Syrien sicherstellen wolle. Israel hatte in der Vergangenheit ukrainische Anfragen zur Lieferung von Luftabwehrsystemen wie Iron Dome abgelehnt, wofür der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij den jüdischen Staat im vergangenen Monat öffentlich gerügt hatte. Berichten zufolge haben aber die USA in letzter Zeit Israel verstärkt zum Eintritt in das "alliierte Luftverteidigungs-Netzwerk" für die Ukraine gedrängt.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.