Deutschland

Olympia 2036 in Deutschland?

Die Initiative Rhein-Ruhr-City will Olympia 2032 nach Deutschland holen. Das IOC favorisiert jedoch Brisbane. Armin Laschet macht deutlich, wenn es 2032 nicht klappt, würde man sich für die Olympischen Spiele 2036 bewerben – 100 Jahre nach dem von den Nazis inszenierten Olympia 1936.
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Die Initiative Rhein-Ruhr-City 2032 bemüht sich um eine Olympia-Bewerbung für 2032. Nach Idee der Initiative, die von zahlreichen Unternehmen getragen wird (unter anderem: Allianz, Daimler, Evonik, SAP, Telekom und Vonovia), sollen die Sommerspiele an verschiedenen Sportstädten der Rhein-Ruhr-Region stattfinden: Aachen, Bochum, Bonn, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Krefeld, Köln, Leverkusen, Mönchengladbach, Oberhausen und Recklinghausen – sowie im schleswig-holsteinischen Kiel für die Segelwettbewerbe.

Seit Mittwoch sind die Chancen für eine erfolgreiche Olympia-Bewerbung für 2032 deutlich gesunken. Die Evaluierungskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) teilte mit, man habe den australischen Bundesstaat Queensland mit der Hauptstadt Brisbane als Kandidaten empfohlen. Der WDRzitierte IOC-Präsident Thomas Bach:

"Die Kommission hat der Exekutive empfohlen, für die Spiele der 35. Olympiade in einen zielgerichteten Dialog mit Brisbane 2032 und dem Nationalen Olympischen Komitee Australiens zu treten. Das Exekutivkomitee hat dieser Empfehlung nach sehr intensiven Diskussionen einstimmig zugestimmt."

Seitens der Rhein-Ruhr-City-Initiative zeigte man sich sehr überrascht – insbesondere, weil man die eigene Bewerbung bewusst an ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten ausrichten wollte. Auch der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds, Alfons Hörmann, ist "enttäuscht über die sehr frühe Weichenstellung für 2032".

Mit dem Votum des IOC-Exekutivkomitees ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen, aber andere Bewerber werden es sehr schwer haben, den Favoriten des IOC auszustechen. Die Vorsitzende des Sportausschusses des Bundestages, Dagmar Freitag (SPD), äußerte sich laut dpa:

"Die Mitteilung des IOC ist aus meiner Sicht weit mehr als nur eine unverbindliche Vorfestlegung auf Brisbane als Ausrichterstadt der Olympischen und Paralympischen Spiele 2032."

Die Rhein-Ruhr-City-Initiative will dennoch nicht aufgeben und das Angebot für die Austragung der Olympischen Spiele aufrechterhalten. Im Herbst soll eine Bürgerbefragung stattfinden, die möglicherweise mit der Bundestagswahl am 26. September gekoppelt wird. Zuletzt waren die deutschen Olympia-Bewerbungen München 2022 und Hamburg 2024 auf Grund negativer Resultate von Bürgerbefragungen gescheitert.

Rückendeckung bekommt die Initiative von dem NRW-Ministerpräsidenten und CDU-Vorsitzenden Armin Laschet. Nach Angaben der dpa drückte er am Freitag nach einer Beratung mit den Oberbürgermeistern der betroffenen Kommunen sein Unverständnis für die Entscheidung des IOC-Exekutivkomitees aus, diese habe ihn "überrascht und auch getroffen". Dennoch sprach sich Laschet für eine Beibehaltung der Olympia-Bewerbung aus – "die Rückendeckung der Städte" sei weiterhin da. Sollte die Bewerbung für 2032 erwartungsgemäß scheitern, käme für Rhein-Ruhr auch eine Kandidatur für die Spiele vier Jahre später in Betracht. Laschet machte deutlich:

"Wir würden uns auf Spiele in den 30er Jahren vorbereiten, das kann 2032 sein, das kann 2036 auch sein."

Eine Austragung der Olympischen Spiele 2036 in Deutschland – genau 100 Jahre nach Olympia 1936 in Berlin, welche die NSDAP zu einer Inszenierung des faschistischen Deutschlands missbraucht hatten –, sieht Laschet nicht als Hindernis an:

"Die Botschaft, die diese Spiele haben, ist auch eine inhaltliche. Die Welt ist eine andere 100 Jahre später als bei den Spielen 1936. Dies zu zeigen, dies sichtbar zu machen, würde bei jeden Spielen in den 30er Jahren passen."

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