Gesellschaft

Harald Schmidt: "Gerhard Schröder imponiert mir in gewisser Weise"

Der Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder imponiere dem Entertainer Harald Schmidt "in gewisser Weise, da er weiß, was er macht". Habeck gab er den Tipp: "Lernen von Trump, Boris Johnson und Silvio Berlusconi." Donald Trump stelle für ihn einen klassischen "Medienprofi" dar.
Harald Schmidt: "Gerhard Schröder imponiert mir in gewisser Weise"Quelle: www.globallookpress.com © Felix Hörhager

Harald Schmidt war und ist seit Jahrzehnten als brillanter Beobachter gesellschaftlicher Schwingungen beliebt, aber auch gefürchtet. Der Entertainer und Theaterschauspieler gab der österreichischen Nachrichtenagentur APA ein Interview. Im Rahmen eines "Doppel-Zwiegesprächs" mit dem Intendanten Hakon Hirzenberger äußerte er sich zu Fragen zu Medienlandschaft und Politik.

Hirzenberger wollte von Schmidt erfahren, ob der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) wegen seiner "Russland-Nähe" weiterhin "gerechtfertigt im Kreuzfeuer" stehe. Schmidt stellte fest:

"Da er – Schröder –  das so konsequent macht, frage ich mich, vielleicht ist da etwas, von dem wir alle nichts ahnen. Vielleicht werden wir noch eine große Überraschung erleben. Ich denke mir, er weiß, was er macht ... Es imponiert mir in gewisser Weise."

Zum Thema Robert Habeck und seinen Problemen bezüglich interner "Vetternwirtschaft" gab Schmidt folgende süffisante Empfehlung an den Bundeswirtschaftsminister:

"Da wurde die Moral doch zu sehr vor sich hergetragen. Da sag ich nur: 'Lernen von Trump, Boris Johnson und Silvio Berlusconi'. Diese drei Wahlprofis haben nie etwas anderes behauptet, als das, was sie machen. Sie lassen es krachen. Aber generell gilt für mich: Skandale bitte nur ab Wirecard aufwärts. 2 Milliarden Minimum."

Mit seiner Frage zur Rolle der Medien in einer "Zeit der Dauerkrise" wollte Hirzenberger von Schmidt erfahren, ob diese "die Wirklichkeit abbilden oder mitunter auch ein Zerrbild produziert wird". Schmidt stellte fest:

"Die klassischen Medien kämpfen ja gegen den Untergang. Ich höre von Chefredakteuren von Zeitungen: Wir haben mehr 100-jährige Abonnenten als 20-jährige. Die Abonnenten sterben weg, also müssen Klicks generiert und alles zu einem wahnsinnigen Thema hochgejazzt werden. Dabei handelt es sich aber oft um eine reine Medienblase, der Großteil kriegt das gar nicht mit."

Schmidt begeisterte jüngst mit seinem Scharfsinn und Wortwitz, als er als "Lückenfüller" (Bundeskanzler Olaf Scholz traf erst mit Verspätung beim FAZ-Kongress ein) Ende März spontan für Erheiterung beim anwesenden Publikums sorgte (hier der Link zum gesamten Mitschnitt). Der Entertainer schilderte dabei seine Erfahrungen mit dem Ergebnis eines persönlichen Wahl-O-Mat-Tests. Nachdem er erfahren hatte, dass die Auswertung seiner Angaben "50 Prozent Grüne, 50 Prozent AfD" ergeben hatte, lautete sein Spontangedanke:

"Ich war geschockt. 50 Prozent Grüne (lautes Lachen im Publikum). Das heißt, wenn das raus kommt, bin ich erledigt. Das bedeutet ... kaum ist man für Waffenlieferungen und Kriegseinsätze, wird man in so eine grüne Ecke gedrängt."

Zum Thema der im nächsten Jahr anstehenden US-Präsidentschaftswahlen und den möglichen Kandidaten Trump und Biden kommentierte Schmidt gewohnt souverän:

"Ich seh ihn – Trump – sehr, sehr gerne. Als Medienprofi. Wie er so daherkommt, mit Mantel, langer Krawatte. Ich glaube, dass die Hälfte der Amerikaner sagt: Guter Mann! Man macht sich hier in Europa kein Bild davon, wie viele dort die Art, wie er redet und auftritt, gut finden. Und Biden: Ich höre, dass er jeden dritten Satz zweimal sagt. Ich weiß aber nicht, ob er das deshalb macht, weil der Satz so wichtig ist, oder er vergessen hat, dass er ihn gerade gesagt hat."

In seiner Antwort auf die Frage zu seiner möglichen Rückkehr ins Late-Night-Showgeschäft konterte Schmidt mit dem Verweis: "Nur für den Fall, dass in Österreich die Monarchie nicht wieder eingeführt wird." Um Antwort auf eine mögliche Schlagzeile für sein persönliches Dasein gebeten, erwiderte er: "Glück gehabt."

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