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Britische Studie zu Corona-Maßnahmen: An der Unsicherheit der Erwachsenen litten die Kinder

Dass die Corona-Maßnahmen Kindern geschadet haben, dürfte mittlerweile feststehen. Eine britische Studie belegt nun, dass nicht nur die Isolation und das Fehlen der Unterrichtsstruktur dazu beigetragen haben, sondern auch der Stress der Eltern.
Britische Studie zu Corona-Maßnahmen: An der Unsicherheit der Erwachsenen litten die KinderQuelle: www.globallookpress.com © Steve Vas/Geisler-Fotopress

In Großbritannien wurde eine Umfrage des Institute for Fiscal Studies (IFS) veröffentlicht, das sich mit den Auswirkungen der Arbeitssituation von Eltern auf die psychische Entwicklung von Kindern während der Corona-Phasen befasst.

Das IFS ist ein 1965 gegründetes Institut, dessen Schwerpunkt auf Steuern und dem Umgang mit öffentlichen Finanzen liegt. Es befasst sich etwa auch mit der Ungleichheit der Einkommen oder den öffentlichen Bildungsausgaben. Für die Studie zu den Folgen der Arbeitssituation wurde Anfang 2021 eine Umfrage bei über 5.000 Teilnehmern durchgeführt, die zuvor schon Anfang 2020 an einer Umfrage zur kindlichen Entwicklung teilgenommen hatten, wodurch Vergleichsdaten vorlagen.

Dabei war das Ziel der Auswertung eng begrenzt. Es ging einzig darum, festzustellen, ob die Bewertung der Entwicklung der Kinder durch die Eltern eine Übereinstimmung mit der mitgeteilten Arbeitssituation während der zwölf Monate zwischen dieser Befragung und der vorhergegangenen aufweist. Die Frage, inwieweit sich beispielsweise das Fehlen von Kontakten mit Gleichaltrigen durch die Schließung von Schulen und Kindertagesstätten ausgewirkt hat, spielte bei dieser Betrachtung keine Rolle.

Etwa ein Drittel der befragten Eltern erlaubte es, die offiziellen Daten über ihre Kinder in der zentralen Datenbank für Schülerakten abzugleichen. Das Ergebnis dieses Abgleichs war, dass die grundlegende Tendenz in der Bewertung übereinstimmte, die Eltern also keinen besonders pessimistischen Blick auf ihre Kinder warfen.

Die britische Regierung hatte während der Lockdowns zum ersten Mal ein dem deutschen Kurzarbeitergeld entsprechendes Instrument eingeführt, um die Auswirkungen abzufangen. Die befragten Eltern ließen sich also in drei Kategorien teilen: arbeitslos, beschäftigt oder in Kurzarbeit. Dabei ist es nicht überraschend, dass im Verlauf dieses Jahres sehr viele Übergänge von Beschäftigung in Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit und auch wieder zurück stattfanden, während die Menge derer, die schon 2020 nicht in Arbeit waren, relativ stabil blieb.

Das überraschende Ergebnis der Befragung lautet nun, dass Kinder in Haushalten, in denen kein Elternteil beschäftigt war, zwar grundsätzlich eine schlechtere Entwicklung aufweisen als die Kinder besser gestellter Haushalte, sich bei ihnen aber keine Verschlechterung in Folge der Lockdowns ergibt. Ganz anders sieht das aus, wenn Eltern arbeitslos wurden oder in Kurzarbeit geschickt wurden. Je mehr Veränderungen es im Verlauf des Jahres in der Situation der Eltern gab (es gab teils mehrfache Wechsel aus Arbeit in Kurzarbeit in Arbeitslosigkeit in Arbeit in Kurzarbeit ...), desto ausgeprägter waren die Folgen für die Entwicklung der Kinder.

Der Einkommensverlust scheint dabei nur eine periphere Rolle zu spielen. Weitaus gravierender wirkte sich die Unsicherheit aus. Wobei sich auf den ersten Blick paradoxe Details ergaben, wie, dass Väter in Kurzarbeit anfangs ihren Kindern mehr bei den Hausaufgaben halfen, am Ende der abgefragten Periode aber weniger als zuvor.

Es gibt, so das Resultat, einen belegbaren Zusammenhang zwischen dem elterlichen Stress, der durch Unsicherheit ausgelöst wird, und der Entwicklung der Kinder. Ein unveränderter Zustand der Armut wirkt weniger belastend, weil sich die Erwachsenen auf diesen Zustand eingestellt und Strategien entwickelt haben, damit umzugehen. Die unklare Situation hingegen, in der sich die Bezieher von Kurzarbeitergeld befanden (das auch noch im Verlauf dieses Jahres mehrfach verändert wurde), schien eine starke Auswirkung darauf zu haben, welche Stütze die Eltern ihren Kindern sein konnten.

Die Konsequenz, die sich daraus ziehen ließe, wäre, dass eine nachteilige, aber stabile Situation zumindest für die heranwachsende Generation weniger schädlich ist als der beständige Wechsel, der nicht nur in Großbritannien die Phase der Corona-Maßnahmen prägte.

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