Wirtschaft

Neuwagengeschäft in Russland verdreifacht sich: Chinesische und einheimische Autobauer profitieren

Das hat vor einem Jahr wohl niemand erwartet: Russen kaufen so viele Neuwagen wie noch nie, die Zahl der verkauften Neuwagen hat sich binnen eines Jahres fast verdreifacht. Europäische und japanische Hersteller, die Russland aus politischen Gründen verlassen haben, können dabei nur noch zusehen.
Neuwagengeschäft in Russland verdreifacht sich: Chinesische und einheimische Autobauer profitierenQuelle: Sputnik © Alexei Danitschew / RIA Nowosti

Die Verkäufe neuer Pkws in Russland sind im April im Vergleich zum Vorjahresmonat auf das 2,7-Fache gestiegen. Das zeigen Daten der Analyseagentur Awtostat vom Donnerstag.

Bei dem überraschend starken Anstieg der Verkaufszahlen handelt es sich um eine Erholung des Marktes, nachdem dieser im Frühjahr 2022 regelrecht eingebrochen war und sich danach zunächst nur langsam erholte.

Das Vorkrisenniveau ist noch nicht ganz erreicht: Der Bericht betont, dass in der Viermonatsbetrachtung (Januar bis April) der Absatz mit 246.914 Neuwagen immer noch 15,4 Prozent hinter dem Ergebnis des Vergleichszeitraums im Vorjahr liegt. 

Dem Bericht von Awtostat zufolge wurden im April 2023 insgesamt über 75.000 neue Fahrzeuge verkauft, das sind acht Prozent mehr als im März.

Laut Awtostat stammten 44 Prozent der verkauften Fahrzeuge von chinesischen Marken, weitere 35 Prozent von russischen Herstellern. Der gemeinsame Anteil südkoreanischer, japanischer, europäischer und amerikanischer Automarken, die 2022 den russischen Neuwagenmarkt dominiert haben, fiel hingegen dramatisch auf knapp über 20 Prozent.

Die meistverkaufte Marke im Land war der russische LADA (33,4 Prozent), das beliebteste Modell war der Lada Granta (24,3 Prozent). Bei den ausländischen Automobilherstellern war Chery die meistverkaufte chinesische Marke und der Geely Coolray Crossover war das meistverkaufte Modell.

Der Rückzug westlicher und japanischer Unternehmen aus dem russischen Automarkt hat aufstrebenden Branchenakteuren aus China oder Iran eine Chance geboten.

Chinesische Autohersteller haben mit einer großen Expansion auf dem russischen Markt begonnen und werden nach Angaben der Autohandelskette Awtodom in diesem Jahr voraussichtlich einen Anteil von 60 Prozent am Gesamtabsatz erreichen. China hat im vergangenen Jahr über 160.000 Autos nach Russland exportiert und damit seinen Anteil am russischen Automobilmarkt mehr als verdoppelt.

Es wird erwartet, dass auch iranische Automobilhersteller in diesem Jahr mit dem Verkauf in Russland beginnen werden.

Experten zufolge könnte die Situation auch der russischen Automobilindustrie Auftrieb geben. Der Automobilhersteller AvtoVAZ hat bereits bekannt gegeben, dass er die Produktion in diesem Jahr auf mehr als 400.000 Fahrzeuge verdoppeln will. Nach Angaben des Pressedienstes des Unternehmens verfügt es über eine Produktionskapazität von bis zu 500.000 Fahrzeugen pro Jahr.

Mehr zum Thema - Russischer Automarkt 2022: Das Jahr der Umwälzungen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.