Nordamerika

Todesfälle durch Drogenüberdosis in USA erreichen neuen Rekord

Zum ersten Mal sind in den USA in einem Jahr mehr als 100.000 Menschen einer Drogenüberdosis zum Opfer gefallen. Als Gründe werden die Corona-Einschränkungen sowie die hochtoxische Droge Fentanyl vorgebracht.
Todesfälle durch Drogenüberdosis in USA erreichen neuen RekordQuelle: Gettyimages.ru © Kampol Wachiraassakorn / EyeEm

Zwischen April 2020 und April 2021 starben mehr als 100.000 US-Amerikaner an einer Drogenüberdosis – 28,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, was für die USA einen Minusrekord darstellt. Die steigende Zahl der Todesfälle ist auf den steigenden Gebrauch von hochgiftigem Fentanyl und die soziale Isolation während der COVID-19-Pandemie zurückzuführen.

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sollen Opioide für etwas mehr als drei Viertel dieser Todesfälle verantwortlich gewesen sein, wobei synthetische Opioide, darunter Fentanyl, mehr als sechs von zehn Todesfällen verursacht haben sollen. Fentanyl, so Experten, wirke etwa fünfzigmal stärker als Heroin.

Die Gesundheitsbehörde CDC hatte bereits zuvor beklagt, dass auch die COVID-19-Pandemie zu einer Zunahme der Zahl von Drogentoten führe. Die Zahlen stiegen in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. Im Kalenderjahr 2020 waren laut CDC mehr als 93.000 Menschen an einer Überdosis gestorben – ein Anstieg um fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend setzte sich fort.

Die bereits bestätigte Zahl könnte sich als noch höher erweisen. Während 98.000 Todesfälle im oben genannten Zeitraum direkt mit einer Drogenüberdosis in Verbindung gebracht wurden, könnte die endgültige Zahl sogar 103.000 übersteigen. Unabhängig davon ist diese Zahl die höchste, die jemals in einem 12-Monats-Zeitraum in den USA verzeichnet wurde. Im Jahr 2020 gab es im Land 93.331 Drogentote.

In einer Erklärung zu diesem "tragischen Meilenstein" sagte Präsident Joe Biden, im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie dürfe diese andere Epidemie nicht in Vergessenheit geraten. Biden versprach, seine Regierung werde alles in ihrer Macht Stehende tun, um gegen Abhängigkeit im Land vorzugehen und die Opioid-Krise zu beenden. Zu diesem Zweck versprach er eine bessere Gesundheitsversorgung und psychische Betreuung. Er merkte an, dass sein US-Rettungsplan bereits fast vier Milliarden Dollar "zur Stärkung und Ausweitung der Dienste für Drogenkonsumstörungen" bereitgestellt habe.

Doch der Opioidmissbrauch tötete Amerikaner schon lange, bevor das Coronavirus die US-Küsten erreichte. Im Jahr 2016 versprach Trump, die Krise zu beenden. Obwohl er Mittel für die Prävention und Behandlung von Überdosierungen bereitstellte, die Sicherheitsmaßnahmen und die Bekämpfung des Drogenhandels an der Grenze zwischen den USA und Mexiko verschärfte und ein Gesetz unterzeichnete, mit dem gegen den Versand von Fentanyl aus China vorgegangen wurde, nahmen die Überdosierungen während seiner Amtszeit unvermindert zu.

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(rt/dpa)

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