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Stunde der Vergeltung: Russland zahlte bisher für das Jahr 2023 keinen WADA-Beitrag

Russland hat als einer der größten Zahler bisher für das Jahr 2023 seinen Beitrag an die WADA nicht gezahlt, meldet die Nachrichtenagentur TASS. Zusammen mit Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich leistete Russland bislang den vierthöchsten Beitragssatz an die Organisation.
Stunde der Vergeltung: Russland zahlte bisher für das Jahr 2023 keinen WADA-BeitragQuelle: Sputnik © Alexey Vitvitsky

Russland ist der einzige große Zahler der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), der für das laufende Jahr 2023 keinen Beitrag entrichtet hat. Dies geht aus den WADA-Unterlagen hervor, die der Nachrichtenagentur TASS vorliegen. Die Agentur erklärt dazu, dass 44 der 50 europäischen Länder (sowie Israel) ihre Beiträge für das Jahr 2023 vollständig oder fast vollständig an die WADA gezahlt hätten. Nur die Zahlungen von Weißrussland, Georgien, Island, Monaco, San Marino und Russland seien noch nicht eingegangen. Ferner wurde dabei festgestellt, dass Russland seine Beiträge für das WADA-Budget im letzten Jahr 2022 bereits im Januar und für das Jahr 2021 im April gezahlt hatte.

Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti schreibt hierzu:

"Nach den Daten vom 8. September hat Russland noch nicht die 1 Million und 267 Tausend US-Dollar an die internationale Agentur gezahlt.
Die anderen großen Beitragszahler haben die Rate gezahlt. Die Vereinigten Staaten (3,419 Millionen) überweisen den größten Betrag an den Haushalt der WADA. Es folgen Kanada (1,709 Millionen) und Japan (1,502 Millionen). Russland teilt sich den vierten Platz mit Großbritannien, Deutschland, Italien und Frankreich."

Das russische Sportministerium, das für die Überweisung der Beiträge an den WADA-Haushalt zuständig ist, hat bereits zu den entsprechenden Medienberichten Stellung bezogen. Nach Angaben aus dem Ministerium werde Russland seine Beiträge vorerst nicht nach dem bisherigen Schema entrichten. Russland hatte 2022 ein Verfahren zum Austritt aus dem Europarat eingeleitet, nachdem das Land Ende Februar 2022 vorübergehend von seinen Vertretungsrechten suspendiert worden war. Das Ministerium betonte auch, dass Russland nach seinem Austritt aus dem Europarat im Jahr 2022 auch die bisherigen Kriterien für die Festlegung der jährlichen Pflichtbeiträge an die Welt-Anti-Doping-Agentur nicht mehr anwenden sollte, berichtet das Portal Sport.ru.

Der Pressedienst des Sportministeriums Russlands erklärte dazu:

"Russland ist Unterzeichner des Internationalen Übereinkommens gegen Doping im Sport (UNESCO-Übereinkommen) und unterstützt den Grundsatz der gleichberechtigten Finanzierung des jährlichen Haupthaushalts der Welt-Anti-Doping-Agentur … Derzeit gibt es keine gemeinsame, von den Staaten genehmigte Formel für die Finanzierung der WADA. Der Jahreshaushalt der Agentur wird auf der Grundlage der Kopenhagener Anti-Doping-Erklärung von 2003 festgelegt, die für die Staaten nicht rechtsverbindlich ist. Gleichzeitig bestimmt jeder Kontinent unabhängig die Reihenfolge der Zahlungen."

In Europa sind die jährlichen Beiträge der Länder an die WADA an die Höhe der Beiträge der Staaten zum Haushalt des Europarates gebunden. Da Russland jedoch seine Mitgliedschaft im Europarat und die Zahlung von Beiträgen bereits am 16. März des Jahres 2022 beendet hatte, "ist es notwendig, einen Mechanismus für die Zahlung des Jahresbeitrags an die WADA für Länder zu entwickeln, die nicht Mitglied von kontinentalen Organisationen, insbesondere des Europarats, sind", teilt das russische Ministerium mit.

Nach Ansicht der russischen Seite ist unter den veränderten globalen Bedingungen ein neuer Mechanismus für Zahlungen an die WADA erforderlich, zu dem Russland auch bereits Vorschläge vorgelegt habe. Erst wenn dieser erfolgreich und einstimmig ausgearbeitet ist, werde Russland wieder seine Beiträge an die Organisation zahlen. Das Ministerium erläutert weiter:

"Zu diesem Zweck hat das Sportministerium der Russischen Föderation die Frage der Ausarbeitung einer universellen Finanzierungsformel für die WADA im Rahmen des einzigen globalen Mechanismus zur Bekämpfung des Dopings im Sport – des UNESCO-Übereinkommens (193 Vertragsstaaten) – aufgeworfen. Auf Initiative der russischen Delegation wird die Frage der Entwicklung einer Finanzierungsformel für die WADA in den Entwurf der Tagesordnung der 9. Tagung der Konferenz der UNESCO-Vertragsstaaten aufgenommen, die vom 25. bis 27. Oktober in Frankreich stattfinden wird. Es wird erwartet, dass das Ergebnis der Beratungen zu diesem Thema die Festlegung des allgemeinen Verfahrens für die Zahlungen der Staaten an den regulären Haushalt der WADA sein wird. Wird im Rahmen des UNESCO-Übereinkommens ein einheitlicher Ansatz vereinbart, wird die russische Seite einen Beitrag zum regulären Haushalt der WADA leisten."

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