International

Westlicher Medienfokus: Iranische Waffen sind berichtenswerter als Killer "Made in USA"

US-Medien haben Hunderte Artikel über den angeblichen Einsatz iranischer Drohnen durch Russland in der Ukraine veröffentlicht. Währenddessen spielten sie bei ihrer Berichterstattung das Ausmaß des Einsatzes von tödlichen US-Waffen gegen Zivilisten im Nahen Osten herunter.
Westlicher Medienfokus: Iranische Waffen sind berichtenswerter als Killer "Made in USA"Quelle: AFP © Khaled Ziad

In den letzten sechs Monaten haben große US-Zeitungen wie die New York Times, das Wall Street Journal und die Washington Post über 200 Nachrichten über den angeblichen Einsatz iranischer Drohnen durch Russland in der Ukraine veröffentlicht, während sie die Verwüstungen, die durch von den USA hergestellte Bomben in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten und im Jemen angerichtet wurden, fast völlig ignorierten.

Nach Recherchen von Responsible Statecraft veröffentlichten die drei großen US-Publikationen zwischen Juli und Januar 215 Artikel, in denen die Ukraine und die Wörter "iranische Drohnen", "Drohnen aus iranischer Produktion", "Drohnen aus Iran" oder andere Variationen dieser Begriffe erwähnt wurden, was mehr als einem Artikel pro Tag entspricht.

Zum Vergleich: Im Mai 2021, als Israel den belagerten Gazastreifen elf Tage lang pausenlos bombardierte, veröffentlichten dieselben drei US-Medien nur 15 Nachrichtenartikel, in denen Israels Einsatz von US-Waffen innerhalb eines Monats erwähnt wurde.

Als die von Saudi-Arabien angeführte Kriegskoalition im Januar 2022 Bomben aus US-amerikanischer Produktion auf ein Gefängnis in Sadaa im Jemen abwarf und dabei Dutzende von Zivilisten tötete, wurden in den US-Zeitungen nur zwei Artikel veröffentlicht, die auf die Rolle Washingtons bei diesem Massaker hinwiesen.

Die drei Medien warnen nun ihre Leser ständig vor der "aufkommenden Allianz zwischen Teheran und Moskau", versäumen es aber, ähnliche Warnungen über die jahrzehntealten Allianzen zwischen Washington und Tel Aviv oder Washington und Riad auszusprechen.

Washingtons jüngste Besessenheit mit iranischen Drohnen sei das jüngste Beispiel dafür, wie westliche Medien als PR-Firmen der Regierungen im Westen fungieren.

Diese Fehlinformationskampagne ist unter anderem Teil eines umfassenderen Versuchs Washingtons, abweichende Stimmen zum Schweigen zu bringen. Dies wurde im Dezember bewiesen, als eine Untersuchung der internen Archive von Twitter ergab, dass der Social-Media-Riese mindestens fünf Jahre lang mit dem Pentagon zusammengearbeitet hat, um eine geheime "PsyOps-Kampagne" in Nahen Osten zu führen, um den Diskurs über die Kriege im Jemen und in Syrien sowie über die fortgesetzte Präsenz von US-Besatzungstruppen in der Region zu beeinflussen.

Mehr zum Thema – Die Hegemonie des Westens neigt sich dem Ende zu. Aber was ist die Alternative?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.