International

Luftabwehrsystem NASAMS: USA planen, Waffen aus dem Nahen Osten in die Ukraine zu verlagern

Nach Angaben des US-amerikanischen Waffenherstellers Raytheon planen die USA, Waffensysteme aus dem Nahen Osten in die Ukraine zu verlagern. So könnten etwa mehrere Luftabwehrsysteme vom Typ NASAMS demnächst Kiew zur Verfügung gestellt werden.
Luftabwehrsystem NASAMS: USA planen, Waffen aus dem Nahen Osten in die Ukraine zu verlagernQuelle: Legion-media.ru © Scanpix

Laut Aussagen von Greg Hayes, dem CEO der US-amerikanischen Rüstungsfirma Raytheon Technologies, arbeiten die USA daran, einige Batterien des Luftabwehrsystems vom Typ NASAMS (National Advanced Surface-to-Air Missile System) aus Ländern des Nahen Ostens in die Ukraine zu verlagern. Der im US-Bundesstaat Virginia ansässige Waffenhersteller hat die Waffen in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Unternehmen Kongsberg Defence & Aerospace entwickelt. So sagte Hayes am Donnerstag gegenüber dem Online-Magazin Politico:

"NASAMS sind im gesamten Nahen Osten im Einsatz, und einige unserer NATO-Verbündeten und wir [die USA] arbeiten derzeit mit einigen Ländern des Nahen Ostens zusammen, die NASAMS im Einsatz haben, und versuchen, diese zurück in die Ukraine zu bringen."

Er fügte hinzu, dass die Umverteilung vorhandener Waffen schneller sei als die Herstellung neuer. "Nur weil es 24 Monate dauert, sie zu bauen, heißt das nicht, dass es auch 24 Monate dauert, sie ins Land zu bringen", erklärte Hayes. Er fügte hinzu, dass das Ziel darin bestehe, NASAMS in den nächsten drei bis sechs Monaten in die Ukraine zu schicken, während die USA in den nächsten zwei Jahren für die Waffen im Nahen Osten aufkommen würden.

Hayes zufolge dauert der Bau von NASAMS so lange, weil das Unternehmen elektronische Komponenten und Raketentriebwerke kaufen muss. Laut Politico müsste das Weiße Haus den Transfer der Waffen aus Drittländern in die Ukraine absegnen. Das Pentagon äußerte sich demnach bislang nicht zu den Informationen von Hayes.

Die Äußerungen des Raytheon-Chefs erfolgten, nachdem das Pentagon dem Unternehmen am Mittwoch einen Auftrag im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar über sechs NASAMS für Kiew erteilt hatte. Laut dem ukrainischen Verteidigungsminister Aleksei Resnikow hat Kiew die ersten beiden Systeme im vergangenen Monat zur Verfügung gestellt bekommen. Aus Deutschland bekam die Ukraine bereits vor Monaten das Flugabwehrsystem IRIS-T, an dem ukrainische Soldaten in Deutschland bereits ausgebildet wurden.

Moskau hat unterdessen davor gewarnt, dass die Belieferung Kiews mit westlichen Waffensystemen den Konflikt nur verschärfen würde. Außenminister Sergei Lawrow sagte, die russischen Streitkräfte hätten die Energieinfrastruktur der Ukraine angegriffen, um die Fähigkeit zu beeinträchtigen, "die Ukraine mit tödlichen Waffen zu überschwemmen, die zum Töten von Russen verwendet werden".

Mehr zum ThemaMilitärisches Geheimnis ausgeplaudert? Von der Leyen löscht Äußerung zu ukrainischen Verlusten

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.