Trump-Hitler-Vergleich: Israel fordert Entschuldigung von CNN
Die CNN-Moderatorin Christiane Amanpour hatte am 9. November an die "Kristallnacht" erinnert – die Nacht im Jahre 1938, als in Deutschland Synagogen und jüdische Geschäfte niedergebrannt und Bücher jüdischer Schriftsteller, Philosophen und Wissenschaftler verbrannt wurden. Amanpour bezog sich in ihrer Anmoderation auf die Pogrome und die Bücherverbrennung und sagte schließlich:
Jener brennende Bücherturm bedeutete einen Angriff auf Fakten, Wissen, Geschichte und Wahrheit. – Nach vier Jahren der Angriffe auf dieselben Werte durch Donald Trump verspricht das Biden-Harris-Team eine Rückkehr zu den Normen.
Sie vergleiche anscheinend das Verhalten de US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump mit der "Kristallnacht", riefen entrüstete Stimmen aus Israel und jüdische Organisationen. Die israelische Ministerin für die Angelegenheiten der (jüdischen) Diaspora, Omer Yankelevich schrieb einen Brief an den Präsidenten von CNN, Jeffrey Zucker, in dem sie von Amanpour eine sofortige und öffentliche Entschuldigung für den "unakzeptablen Vergleich" forderte.
Wir sehen hierin eine falsche Gleichsetzung der Aktionen des amtierenden US-Präsidenten und der Gräueltaten der Kristallnacht-Pogrome, die vor 82 Jahren durch die Nazis begangen wurden, wobei die immense Tragödie des Holocaust geschmälert wird.
Die Verzerrung und Minimierung des Holocaust sind erbärmliche Lügen, die nur böse Stimmen des Antisemitismus ermutigen. Das Gedenken an den Holocaust für einen billigen Schockwert zu benutzen und eine politische Agenda zu stützen, ist eine zutiefst beunruhigende und anstößige Verdrehung der historischen und moralischen Wahrheiten mit gefährlichen Auswirkungen", hieß es im Brief.
Weil der Antisemitismus weiterhin weltweit zunehme, erwarte Israel von CNN, dass beide "Partner in der globalen Anstrengung bei der Bekämpfung dieser gefährlichen Krankheit werden, nicht den lodernden Flammen Luft zufächeln", so Yankelevich weiter.
Ein "Angriff auf das Holcaust-Gedenken"
Am Sonntag schrieb auch die Generalkonsulin Israels in Atlanta, Anat Sultan-Dadon, einen Brief an den CNN-Vize-Exekutiv-Vorsitzenden von News Standards and Practices, Richard Davis, einen Brief, in dem sie ihr "Entsetzen" über Amanpours Vergleich mitteilte.
Die Instrumentalisierung des 82. Jahrestages der "Kristallnacht" durch Amanpour sei ein Angriff auf das Gedenken des Holocausts, der Getöteten und derer, die unter diesen unvorstellbaren Gräueltaten leiden mussten", so Sultan-Dadon.
Das Konsulat sagte, es sei "aufrichtig enttäuscht", welche Ausdrucksweise Amanpours gewählt habe, und verlangte von der prominenten Moderatorin eine Entschuldigung.
Im Allgemeinen finden jüdische Gruppen und Organisationen Vergleiche der aktuellen Politik mit Nazi-Deutschland indiskutabel.
Ein im September vom Jewish Democratic Council of America veröffentlichter Werbefilm, der Parallelen zwischen dem Aufstieg des Faschismus und der Zeit Trumps als Präsident gezogen hatte, wurde von der Anti-Defamation League (ADL) verurteilt. Andererseits fanden der ehemalige ADL-Vorsitzender Abraham Foxman und die Holocaust-Forscherin Deborah Lipstadt solch einen Vergleich tatsächlich angemessen.
Amanpour reagierte noch nicht auf die Kritik.
Im Übrigen wird der Begriff "Kristallnacht" in Deutschland aufgrund der meliorativen, verschönernden Beiklangs nicht mehr verwendet. "Kristall" sollte daran erinnern, dass die Straßen nach der Zerstörung und Plünderung jüdischer Häuser und Synagogen mit Glasscherben übersät waren.
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