Deutschland

Medienberichte: Bundeskriminalamt kaufte umstrittene Spionagesoftware Pegasus

Gemeinsame Recherchen mehrerer deutscher Medien haben ergeben, dass das Bundeskriminalamt bereits 2019 von der IT-Firma NSO-Group die Spionagesoftware Pegasus erwarb. Der volle Umfang des Programms erlaubt dem Anwender, die Kommunikation von Smartphones umfänglich zu überwachen.
Medienberichte: Bundeskriminalamt kaufte umstrittene Spionagesoftware PegasusQuelle: AFP © Joel Saget

Das Bundeskriminalamt (BKA) soll die Spionagesoftware "Pegasus" des Unternehmens NSO-Group gekauft haben. Das berichteten am Dienstag mehrere deutsche Medien. Die Zeit beruft sich auf Informationen aus Sicherheitskreisen.

Dem Bericht zufolge schloss das BKA mit der NSO-Group einen entsprechenden Vertrag bereits ab. Das israelische Unternehmen verkauft seine Software weltweit an staatliche Sicherheitsbehörden wie Polizeien und Nachrichtendienste.

Aufgrund dieser Enthüllung soll die Bundesregierung am selben Tag den Innenausschuss des Bundestags in der Sache informieren. Mehrere Anfragen an die Bundesregierung, ob Pegasus bereits zum Einsatz gekommen war, blieben unter Verweis auf Geheimhaltungsinteressen des Staates bislang unbeantwortet.

Der Name Pegasus (altgriechisch: Pegasos) rührt von dem geflügelten Pferd aus der griechischen Mythologie her. Pegasus ist das Kind des Meeresgottes Poseidon und der Grogone Meduza. Nachdem der Held Perseus die Meduza geköpft hatte, entsprang das geflügelte Pferd ihrem Hals.

BKA und NSO sind seit 2017 in Kontakt

Durch Recherchen mehrerer Medienorganisationen wurde im Juli 2021 bekannt, dass die Spionagesoftware Pegasus bereits weltweit gegen rund 180 Journalisten sowie Politiker eingesetzt worden war. Pegasus ist in der Lage, sämtliche Funktionen von iPhones und Androids zu kontrollieren und selbst verschlüsselte Kommunikation auszulesen.

Bereits im Herbst 2017 hatte das BKA Wiesbaden Mitarbeiter der NSO-Group in seinem Hauptsitz in Wiesbaden empfangen, die Pegasus vorgeführt hatten. Zwei Jahre später, Ende 2019, soll man sich einig geworden sein.

Nach den Informationen, die der Zeit vorliegen, sollen die Beamten darauf bestanden haben, dass der Funktionsumfang von Pegasus mit den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts übereinstimmen muss. Wie das kontrolliert werden kann, sei aber unklar.

Sollte sich der Kauf von Pegasus durch das BKA bestätigen, besteht Grund zur Annahme, dass die Anstrengungen der Behörde, eine eigene Überwachungssoftware herzustellen, nicht erfolgreich verliefen.

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