Europa

Tschechischer Energiepolitiker: Wir werden alles tun, um die Menschen im Winter warm zu halten

Ab dem 1. Juli übernimmt Tschechien die EU-Ratspräsidentschaft. Laut dem Botschafter für Energiesicherheit des Landes werde Prag es sich zum Hauptziel der Gemeinschaft machen, die Gasspeicher vor der Heizperiode im Winter aufzufüllen.
Tschechischer Energiepolitiker: Wir werden alles tun, um die Menschen im Winter warm zu halten© Getty Images / Instants

Der tschechische Botschafter für Energiesicherheit Vaclav Bartuška hat versprochen, dass sein Land alles in seiner Macht Stehende tun werde, um Wärme und Strom zu erzeugen, wenn die Gasversorgung in diesem Winter knapp wird. Laut Euractiv sagte er am Montag vor Journalisten in Brüssel:

"Im Grunde genommen haben wir eine Wiederholung des Ölschocks von 1973. Wenn in diesem Winter das Gas ausgeht, werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um unsere Leute warm zu halten und Strom zu erzeugen."

Bartuškas Kommentare erfolgten im Vorfeld der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft, die am 1. Juli beginnt und sechs Monate dauern wird.

Dem Beamten zufolge ist es immer noch möglich, die EU vor der Heizperiode mit Gas zu versorgen, wenn die EU-Länder langfristige Verträge mit LNG-Lieferanten unterzeichnen. Die EU-Kommission war in der Vergangenheit zwar nicht bereit, solche Verträge zu unterzeichnen, die Situation habe sich jedoch geändert, so Bartuška. Er fügte hinzu:

"Vor einem Jahr, vor einem halben Jahr oder vor vier Monaten hätte man das vom Kommissar nicht gehört. Es gibt ein klares Einvernehmen darüber, dass die Mitgliedsstaaten überleben müssen, die Regierungen müssen den Winter überleben."

Weiter erklärte der tschechische Beamte, dass während der EU-Ratspräsidentschaft seines Landes das Hauptziel der Gemeinschaft darin bestehen werde, die Gasspeicher vor der Heizperiode im Winter mit genügend Vorräten zu füllen. Prag werde sich auch auf die Förderung gemeinsamer Gaseinkäufe konzentrieren und beabsichtige, die Umsetzung des REPower-Programms der EU-Kommission zu beschleunigen, das die Abhängigkeit der EU von russischem Gas bis Ende des Jahres um zwei Drittel reduzieren und den Übergang der EU zu "grüner" Energie vorantreiben soll.

Nach Ansicht des Botschafters ist Letzteres bereits in die Wege geleitet worden. Die steigenden Energiepreise und die politischen Probleme könnten der EU tatsächlich helfen, ihre Klimaziele zu erreichen. Er hob hervor:

"Viele Entscheidungen werden von den Menschen selbst getroffen. Glauben Sie, dass die Menschen im Moment Gasheizungen kaufen werden? Wahrscheinlich nicht."

Bartuška fügte hinzu, dass in der Tschechischen Republik in den letzten Monaten ein "enormer Anstieg" der Zahl der installierten Wärmepumpen und Solarkollektoren zu verzeichnen war.

"Der Übergang wird hart und kompliziert sein, aber wir werden gewinnen. Und die Gewinner werden grüne Technologien sein. Es wird nur einige Zeit dauern. Und in fünf Jahren werden wir uns fragen, warum wir überhaupt Erdgas zur Stromerzeugung verbrannt haben."

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