Nahost

Ankara trägt Russland-Sanktionen des Westens weiterhin nicht mit: Drohen US-Sanktionen?

Der Türkei drohen US-Sanktionen, wenn Ankara die Sanktionen gegen Russland nicht mitträgt. Der Wirtschaftsverband der Türkei teilte mit, er hat eine klare Warnung von US-Behörden erhalten, wenn türkische Unternehmen ihre Beziehungen zu sanktionierten russischen Unternehmen nicht kappen.
Ankara trägt Russland-Sanktionen des Westens weiterhin nicht mit: Drohen US-Sanktionen?Quelle: AFP © Brendan Smialowski

Der türkische Finanzminister Nureddin Nebati erklärte am Freitag, es gebe keinen Grund für türkische Unternehmen, sich über eine Warnung vor möglichen US-Sanktionen gegen Unternehmen Sorgen zu machen, die mit bereits sanktionierten russischen Unternehmen Geschäfte machen. Mit dieser Äußerung wollte die türkische Regierung die Sorgen türkischer Unternehmer zerstreuen, denen US- Sanktionen drohen.

Der Wirtschaftsverband der Türkei teilte kürzlich mit, er habe einen Brief des stellvertretenden US-Finanzministers Wally Adeyemo erhalten, der vor möglichen Sanktionen warnte, wenn türkische Unternehmen Beziehungen zu sanktionierten russischen Unternehmen und Einzelpersonen aufbauen. In einer Reihe von Tweets erklärte Nebati, dass es für türkische Unternehmen "sinnlos" sei, sich über den Brief aus Washington zu sorgen.

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine vor sechs Monaten hat die Türkei versucht, ihre engen Beziehungen sowohl zu Russland als auch zur Ukraine auszubalancieren und sich als Vermittler zwischen den beiden Ländern zu positionieren.

Die Türkei hatte Russland nach eigenen Angaben deswegen nicht sanktioniert, weil das Land auf russische Energielieferungen angewiesen ist. Der russische Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdoğan vereinbarten Anfang August allerdings darüber hinaus eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit. Washington spielte unter anderem in letzter Zeit mit der Griechenland-Karte, um die Türkei zur Änderung ihrer Kurses gegenüber Russland zu bewegen. Die USA deuteten bereits an, Griechenland mit hochmodernen F-35-Kampfflugzeugen aufzurüsten und damit eine gewisse Überlegenheit der türkischen Luftwaffe über den Ägäischen Inseln zu beenden.

Mehr zum Thema - Westen setzt Türkei unter Druck: Konfrontation mit Russland oder aufgerüstetes Griechenland

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.