Russischer Botschafter in Kabul: Situation in der Stadt ist ruhig – Schulen in Betrieb
RT sprach mit dem Botschafter Russlands in Afghanistan Dmitri Schirnow über die Lage in der afghanischen Hauptstadt. Seinen Angaben nach sei es friedlich. Die Taliban würden Plünderungen und Verbrechen unterbinden sowie Terroristen davon abhalten, in die Stadt zu gelangen. Er stellte fest:
"Zwei Tage in Folge ist die Lage ruhig. Es gelingt ihnen, die Situation zu stabilisieren. Man hört seit zwei Tagen keine Schüsse. Soweit ich weiß, sind die Schulen in Betrieb. Die Menschen kehren zur Arbeit zurück. Daher sind das gute Signale."
Der Diplomat wies darauf hin, dass die Botschaft aus Gründen der Vorsicht das Verlassen des Geländes der diplomatischen Mission eingeschränkt hat. Ein Taliban-Funktionär soll dem russischen Beamten in einem offiziellen Gespräch Garantien für die Sicherheit der Botschaft zugesichert haben. Schirnow fügte hinzu:
"Ich habe mit ihm alle genauen Aspekte dieser Sicherheit besprochen. Für alle unsere Anfragen haben wir Zusagen erhalten. Es gab keine abschlägige Antworten. Der Sicherheitsstatus der Botschaft hat sich in keiner Weise verschlechtert, wenn man ihn mit dem unter der vorigen Regierung vergleicht."
Nach Angaben des russischen Gesandten sind die Taliban gerade dabei, Funktionäre des politischen Flügels ihrer Organisation nach Kabul zu bringen. Wie sich die Zusammenarbeit weiterentwickeln wird, werde sich in naher Zukunft zeigen.
Was die Kommunikation mit den diplomatischen Vertretungen anderer Staaten angeht, so habe man durchgehend Kontakt, so Schirnow. Er hob hervor:
"Heute werde ich ein Telefonat mit der US-Botschaft haben. Der chinesische Botschafter ruft mich täglich an. Es ist alles in Ordnung. Falls die Notwendigkeit besteht, haben wir direkten Kontakt zu den Botschaften, die nicht evakuiert wurden."
Auf die Frage, ob die Taliban strenge Einschränkungsmaßnahmen verhängt hätten, betonte der russische Botschafter, dass dies nicht der Fall sei. Er erklärte:
"Mädchenschulen sind weiter in Betrieb. Es gibt keine Einschränkungsmaßnahmen. Heute wurde mir mitgeteilt, dass sogar Fußball in der Stadt erlaubt ist."
"Die Taliban bekämpfen Plünderer und Verbrecher. Sie verhindern, dass Terroristengruppen in die Stadt gelangen. Das ist es, was sie tun. Sie bekämpfen die Bevölkerung nicht, bereiten ihr keine Probleme und zwingen ihr keine neuen Regeln auf."
"Ich möchte betonen, dass ich hier keine verallgemeinernden Schlüsse ziehe. So sieht die Situation zum jetzigen Zeitpunkt aus."
Bezüglich der Beamten der vorigen afghanischen Regierung wies Schirnow darauf hin, dass die Taliban eine Amnestie für die Beamten verhängten. Sie sollen garantiert haben, dass keine Säuberungen und Hexenjagden geben wird. Einige afghanische Beamte sollen sogar schon ihre Arbeit in ihren Ministerien wiederaufgenommen haben.
Im Juli 2021 teilte das russische Außenministerium mit, dass Moskau bereits sieben Jahre zuvor damit begonnen hat, Kontakte zu den Taliban zu knüpfen, um seine "Bedenken" hinsichtlich der Sicherheit in der Region zu äußern. Russland ist neben den USA, Indien, Pakistan, China und anderen Staaten am Friedensprozess beteiligt, der darauf abzielt, den Krieg in Afghanistan zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung, den amerikanischen Streitkräften und ihren Verbündeten zu beenden.
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