Asien

McDonalds-Diplomatie - Fast-Food-Filiale als Friedensgarantie für Nordkorea

Der Vorsitzende der Demokratischen Partei Südkoreas ist davon überzeugt, ein McDonalds-Restaurant im Industriekomplex von Kaesŏng würde Nordkorea vor dem Einmarsch der US-Truppen bewahren. Washington ist gegen die Wiedereröffnung des gemeinsamen Wirtschaftsstandorts der beiden Koreas.
McDonalds-Diplomatie -  Fast-Food-Filiale als Friedensgarantie für NordkoreaQuelle: www.globallookpress.com © Pascal Deloche / GODONG

Der Kaesŏng-Industriekomplex in Nordkorea sollte den geteilten Süden und Norden miteinander verbinden. Unter der Regierung von Park Geun-hye allerdings endete die Wirtschaftsdiplomatie in Keasŏng und die Südkoreaner zogen sich zurück. Die Sanktionen gegen Nordkorea bereiteten das Ende des gemeinsamen Wirtschaftens. Für Pjöngjang stellte Kaesŏng einen sicheren Kanal für den Geldfluss dar.

Ein neues Gebäude, erbaut vom Süden, ließ der nordkoreanische Führer Kim Jong-un in die Luft sprengen. Die derzeitige südkoreanische Regierung unter der Führung Moon Jae-ins steht durch die USA unter Druck. Der Konflikt zwischen China und den USA spitzt sich zu und beide Seiten nutzen die Situation Nordkoreas als strategisches Element. Nordkorea könnte seinerseits hiervon Gebrauch machen und von einer Pro-China- zu einer Pro-USA-Position wechseln. Dies hatte der ehemalige US-Präsident Donald Trump versucht, scheiterte aber daran. Eine Garantie gegenüber Pjöngjang, dass die Sanktionen aufgehoben würden, wollte Trump nicht liefern. 

Song Young-gil, Vorsitzender der Demokratischen Partei (DP) in Südkorea und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Incheon, drängt auf die Wiedereröffnung Kaesŏngs.

Im Rahmen eines internationalen Sicherheitsforums des Aspen Security Forums 2021 sprach er von einem "starken Signal" an Pjöngjang, sollten die USA im Industriekomplex von Kaesŏng eine Filiale der Fast-Food-Kette McDonalds eröffnen: 

"Meiner Meinung nach ist die Wiedereröffnung des Kaesŏng-Industriekomplexes ein sehr kritischer Punkt für den Aufbau von Vertrauen zwischen den Vereinigten Staaten, Südkorea und Nordkorea. Können Sie sich vorstellen, dass eine McDonalds-Filiale im Kaesŏng-Industriekomplex ein starkes symbolisches Zeichen dafür sein könnte, dass die Vereinigten Staaten nicht die Absicht haben, in Nordkorea einzumarschieren." 

Der Moderator hatte wenig übrig für den Vorschlag von Song. Die Wiederbelebung der Zusammenarbeit zwischen Süd- und Nordkorea in Kaesŏng würde in Washington keinerlei Anklang finden. Song betonte daraufhin, wie wichtig der Komplex beim Abbau der Spannungen zwischen dem geteilten Korea sei.

Es handle sich hier um eine vertane Chance, Nordkorea zu verändern. Schließlich würde das Verbreiten von Informationen aus dem Ausland in Nordkorea eine wichtige Rolle spielen. So würden auch in den USA die Ballons, die mit Propagandaflugblättern nordkoreanischem Boden erreichten, gelobt. Kaesŏng spiele dabei eine ähnliche Rolle. Südkoreanische Betriebe hätten in Keasŏng für rund 53.000 Nordkoreaner einen Arbeitsplatz geschaffen. Er zeigte sich besorgt, dass ohne das "offene Fenster der Kommunikation", Nordkorea zu einem "China untergeordneten Land" werden würde: 

"Nordkorea ist paranoid und hat große Angst vor einer Bombardierung durch die Vereinigten Staaten."

Eine McDonalds-Filiale stelle dabei eine Friedensgarantie für die Nordkoreaner dar: 

"Nordkorea kann das zweite Vietnam und ein pro-amerikanisches Land werden. Es liegt an den Vereinigten Staaten."

Nach der Invasion Vietnams durch die USA normalisierte Vietnam schließlich die diplomatischen Beziehungen mit den Vereinigten Staaten und sei nun ein Verbündeter, so Song. 

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