Afrika

Sudan: Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien stehen auf der Kippe – Opferzahlen steigen

Die Zahl der Todesopfer infolge der weiter anhaltenden Gefechte im Sudan ist gestiegen. Mittlerweile stehen die Friedensverhandlungen zwischen den Konfliktparteien wieder auf der Kippe.
Sudan: Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien stehen auf der Kippe – Opferzahlen steigenQuelle: AFP © Amaneul Sileshi

Die Zahl der Todesopfer durch die anhaltenden Kämpfe im Sudan ist auf 604 angewachsen, darunter sind auch Zivilisten, wie die UN-Gesundheitsorganisation am Dienstag mitteilte. Die neuen Zahlen wurden bekannt gegeben, als Vertreter der Konfliktparteien in Saudi-Arabien Gespräche führen wollten.

Mehr als 5.100 Menschen seien im Zusammenhang mit den Kämpfen verletzt worden, sagte der Sprecher der Weltgesundheitsorganisation, Tarik Jasarevic, vor Journalisten. 

Die Zahl der Binnenflüchtlinge im Sudan infolge der dort seit Wochen anhaltenden Kämpfe hat sich zudem nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) binnen einer Woche verdoppelt. Mehr als 700.000 Menschen seien innerhalb des nordostafrikanischen Landes auf der Flucht, teilte die der UNO unterstehende Behörde mit.

Die USA und Saudi-Arabien haben derzeit eine Initiative eingeleitet, um Gespräche zwischen den Konfliktgegnern im Sudan in Gang zu bringen. Erstmals reisten dafür am Wochenende Vertreter beider Seiten nach Dschidda. Von echten Friedensverhandlungen wollte allerdings noch niemand reden.

Unterdessen beschuldigte der De-facto-Präsident und zugleich Oberbefehlshaber der Armee Abdel Fattah Burhan die gegnerische "Schnelle Unterstützungstruppe" (RSF) von General Mohammed Daglo, dass diese Wohnviertel als Militärstützpunkte und Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzen würde. In einem Interview mit dem ägyptischen Fernsehsender Al-Qāhira Al-Akhbariya am späten Montag beharrte er darauf, dass die RSF alle ihre Truppen aus der Hauptstadt Khartum abziehen müsse, bevor ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen werden könne.

"Wenn dies nicht erreicht wird, hat es keinen Sinn, nach Saudi-Arabien zu fahren oder irgendwelche Verhandlungen zu führen", sagte er. "Wir werden keine Initiative ergreifen, die nicht zur Normalität zurückführt und die Sicherheit unserer Bürger gewährleistet."

Im Sudan will der De-facto-Präsident Burhan mit der Hilfe des regulären Militärs seinen Stellvertreter Daglo entmachten. Beide hatten in der Folge zweier gemeinsamer Militärputsche 2019 und 2021 bisher die Führung des Landes mit seinen rund 46 Millionen Einwohnern ausgeübt.

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