Russland

"Verdrehte Fantasie" einer UN-Beamtin: Russische Soldaten nehmen Viagra und vergewaltigen

Im Libyen-Krieg 2011 gab es den Vorwurf Washingtons, das libysche Militär habe seine Soldaten mit Viagra versorgt. Die Anschuldigungen konnten nicht bestätigt werden. Nun unterstellt eine UN-Beamtin dem russischen Militär, das Potenzmittel zu verabreichen. Das russische Außenministerium kommentiert, die Behauptungen "sprengen den Rahmen der Vernunft".
"Verdrehte Fantasie" einer UN-Beamtin: Russische Soldaten nehmen Viagra und vergewaltigenQuelle: Gettyimages.ru © via www.imago-images.de

Pramila Patten, UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt in Konflikten, teilte der französischen Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP) mit, Russland versorge seine Soldaten mit der potenzsteigernden Droge Viagra, um "Zivilisten sexuell anzugreifen". Dies sei eine "bewusste Taktik" und erfolge im Rahmen einer "militärischen Strategie", um Vergewaltigungen in der Ukraine mutwillig durchzuführen. Internationale Medien übernahmen die mutmaßliche Unterstellung:

"UN-Beamtin: Russland gibt Soldaten Viagra zur Vergewaltigung von Ukrainern."

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa gab noch am Sonntag eine entsprechende Erklärung zu den Vorwürfen ab. Sacharowa betonte: 

"Die Behauptungen der UN-Sonderbeauftragten für sexuelle Gewalt, Pramila Patten, sprengen den Rahmen der Vernunft. Man kann die Worte von Patten nicht einmal ernsthaft kommentieren."

Die UN-Beamtin habe ihre Unterstellungen "auf der Grundlage bruchstückhafter Daten der unabhängigen internationalen Untersuchungskommission für die Ukraine gezogen, die im Frühjahr 2022 auf der Grundlage einer Resolution des UN-Menschenrechtsrats eingesetzt wurde", so die Schlussfolgerungen des russischen Außenministeriums.

Erst Ende Mai hatte die ehemalige ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Ljudmila Denisowa der russischen Militärführung gleichlautende Gerüchte unterstellt, wobei die meisten von Denisowas Behauptungen über "sexuelle Grausamkeiten", die von russischen Soldaten im Land begangen worden seien, von der ukrainischen Staatsanwaltschaft nicht bestätigt werden konnten. Die Behauptungen vom Mai enthielten auch nicht den Vorwurf der Einnahme von Viagra.

Demgegenüber wurde im Verlauf des Libyen-Krieges im Jahr 2011 das "Viagra-Argument" zur bewussten Kriegspropaganda missbraucht. So beschuldigte die damalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Susan Rice, Berichten zufolge den damaligen libyschen Staatschef Muammar Gaddafi, seine Truppen mit Viagra zu versorgen, um angeblich Massenvergewaltigungen während der Kriegshandlungen zu provozieren.

"Diplomatin behauptet: Gaddafi versorgt Truppen mit Viagra, um Massenvergewaltigungen zu fördern."

Schon wenige Wochen später hieß es in einem Artikel vom Juni 2011:

"Doch trotz der umfangreichen Bemühungen von Amnesty International – und trotz des Drucks von Spendern und ausländischen Regierungen –, die Behauptungen über Massenvergewaltigungen zu überprüfen, ist die Organisation zu keinem Ergebnis gekommen."

"Wir haben weder mit Opfern noch mit jemandem gesprochen, der mit Opfern zu tun hatte, mit Ausnahme einer Ärztin, die viel mit den Medien gesprochen hat. Patrick Cockburn von The Independent berichtet, dass Human Rights Watch ebenfalls keine Beweise für die Behauptung gefunden hat."

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums fasste in ihrer Stellungnahme zusammen, dass "der Westen sich in seinem hybriden Krieg der gleichen Muster" bediene wie im Jahr 2011. Sacharowa stellte fest:

"Was wir hier sehen, ist wieder einmal eine klassische 'höchstwahrscheinliche' [Geschichte], die dieses Mal das Niveau einer verdrehten Fantasie erreicht hat."

Der oder die "Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für sexuelle Gewalt in Konflikten" wurde im Jahr 2009 durch die damalige Außenministerin der Vereinigten Staaten Hillary Clinton initiiert und ins Leben gerufen. Zu der späteren Ermordung des libyschen Ex-Präsidenten Muammar Gaddafi in den Kriegswirren des Oktober 2011 kommentierte die dabei strahlende Hillary Clinton:

"Wir kamen, wir sahen, er starb."

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