Nordamerika

Fast eine Milliarde US-Dollar Strafe - Gericht verurteilt Alex Jones für Falschbehauptung

Der US-Radiomoderator Alex Jones behauptete über Jahre, das Schulmassaker an der Sandy-Hook-Grundschule am 14. Dezember 2012 mit 26 Toten sei nur inszeniert gewesen. Es klagten gegen Jones die Hinterbliebenen von fünf Kindern sowie drei Lehrern, welche bei dem Massaker getötet worden waren.
Fast eine Milliarde US-Dollar Strafe - Gericht verurteilt Alex Jones für FalschbehauptungQuelle: AFP © Joe Buglewicz/Getty Images/AFP

Der US-Radiomoderator Alex Jones muss wegen seiner falschen Behauptungen zu einem Massaker an einer Grundschule, der Sandy Hook Elementary School, insgesamt 965 Millionen US-Dollar (derzeit etwa 994 Millionen Euro) an Hinterbliebene zahlen. Das entschied ein Gericht im US-Bundesstaat Connecticut am Mittwoch (Ortszeit), wie US-Medien übereinstimmend aus dem Gerichtssaal in Waterbury berichteten. Der Gründer der Webseite InfoWars hatte über Jahre behauptet, dass der Amoklauf am 14. Dezember 2012 von Schauspielern inszeniert worden wäre. Ein 20-Jähriger hatte in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut an der Ostküste 20 Schulkinder und 6 Lehrer erschossen.

Die Klage war eingereicht worden von den Hinterbliebenen von fünf Kindern und drei Lehrern, welche bei dem Massaker getötet wurden, sowie von einem FBI-Agenten, der zu den Ersthelfern am Tatort gehörte. In dem Prozess sagten Eltern und Geschwister der Opfer laut Medienberichten unter Tränen aus, wie sie jahrelang bedroht und belästigt worden seien – von Menschen, die den Lügen aus der Sendung des Radiomoderators Jones glaubten. Fremde seien bei ihnen zu Hause aufgetaucht, um sie zu filmen. In den sozialen Medien seien sie mit beleidigenden Kommentaren überschüttet worden.

Ist Alex Jones pleite?

Die Tochter der getöteten Schulleiterin, Erica Lafferty, etwa schilderte in dem Prozess, wie Fremde ihr Vergewaltigungsdrohungen schickten. Die wegen Verleumdung festgesetzte Strafe von 965 Millionen US-Dollar ergibt sich laut US-Medien aus der Summe der Schadenszahlungen an die 15 Klägerinnen und Kläger. Die Geschworenen sprachen ihnen demnach unterschiedliche Beträge zu und berücksichtigten dabei ihre Zeugenaussagen und andere vor Gericht vorgelegte Beweise. Bereits im August hatte ein texanisches Gericht den Eltern eines weiteren getöteten Kindes fast 50 Millionen US-Dollar Schadenersatz zugesprochen.

Wie viel Jones tatsächlich zahlen kann, ist unklar. Im April meldete die von ihm gegründete Webseite Insolvenz an. Es wird erwartet, dass Jones gegen die Entscheidung vom Mittwoch vorgeht. Er muss sich im Zusammenhang mit dem Schulmassaker zudem noch in einem weiteren Verleumdungsfall vor Gericht verantworten.

Die Hinterbliebene Lafferty sagte nach der Entscheidung am Mittwoch, das Urteil mache ihr Hoffnung. "Es wird noch mehr [Leute wie] Alex Jones auf dieser Welt geben, aber was sie heute gelernt haben, ist, dass sie auf jeden Fall zur Rechenschaft gezogen werden."

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(rt de/dpa)

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