Meinung

Die Offenbarung des Unheiligen Joseph

Joe Biden spricht offen über das "Nukleare Armageddon". Angesichts des Geisteszustandes des amerikanischen Präsidenten macht sich die Welt ernste Sorgen. Und das zu Recht.
Die Offenbarung des Unheiligen JosephQuelle: www.globallookpress.com © Jim LoScalzo - Pool via CNP/Consolidated News Photos

Von Igor Malzew

Wisst ihr, worin der Unterschied zwischen Russland und den USA besteht? Nein, es ist nicht die Limonade. Hätte Russland einen Präsidenten wie Joe Biden – einen unzurechnungsfähigen, dementen, schwachsinnigen, Schnee labernden, völlig kaputten Mann –, würden die Russen vor Scham erblassen. Das ist doch eine tägliche Erniedrigung – so etwas im Amt des Präsidenten des eigenen Landes zu sehen. Bis dahin empfinden wir nur die Fremdscham, auch für die Menschen, die das alles für ihre Zwecke ausnutzen. Keine Ahnung, wer diese Art von Scham "spanisch" genannt hat – meiner Meinung nach ist sie jetzt amerikanisch.

Sehr oft jedoch mischt sich der Scham echte Sorge bei – denn Präsidenten sind nicht dazu da, Fahrrad zu fahren und dabei zu stürzen, nicht um vom Podium aus mit verstorbenen Frauen zu schwatzen, nicht um orientierungslos nach einem Exit-Schild Ausschau zu halten. Präsidenten halten Reden, die Folgen haben, weil ihnen die ganze Welt zuhört, und derzeit wird der den Reden des amerikanischen Präsidenten lauschenden Welt speiübel davon. Weil diese zittrigen Hände auch noch einen gewissen roten Knopf halten und jederzeit drücken können.

Ein Beispiel: Am Freitag sprach der US-Staatschef auf einer Wahlkampfveranstaltung, dass die Welt zum ersten Mal seit dem Kalten Krieg und der Kubakrise von einem Atomkrieg bedroht sei. Schuld daran sei Russland. Und man hörte noch die Worte "nukleares Armageddon" fallen. Armageddon – das ist kein Bruce-Willis-Film, sondern die letzte Schlacht im Zuge der Apokalypse nach den Offenbarungen des Evangelisten Johannes. Auch wenn viele diese Schrift für ein Apokryph halten, der Schreck überkam selbst die Atheisten. Mit solchen Worten ist nicht zu spaßen, es sei denn, man spielt in einer Death-Metal-Band. Das Gegenteil sollte der Fall sein – wenn man der Präsident eines großen und mächtigen Landes ist, in dem die Hälfte der Bevölkerung einen gar nicht gewählt hat und für einen Gauner hält.

Schon allein deshalb, weil (a) die Weltbevölkerung in 99 Prozent der Fälle nicht gerade in Saus und Braus lebt und keine Pläne schmiedet, sich an der Schlacht am Berg Megiddo zu beteiligen; weil man (b) zu seinen Worten stehen muss; und weil es (c) doch ein wenig beängstigend ist.

Es könnte natürlich sein, dass die Familie Biden ihr Geld in Aktien von Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes angelegt hat, dann schon. Auch das ist aber kein Grund, die Aktien von Unternehmen abstürzen zu lassen, die nicht am Bau von nuklearen Waffen beteiligt sind, denn manchmal brauchen die Menschen einfach nur einen Burger und ein Glas Sprudel.

Nichtsdestotrotz, er hat es gesagt. Und das beeindruckte das Publikum. Auf eine solch unangenehme Art und Weise, dass man gezwungen war, sich irgendwie von diesem Text zu distanzieren. Nein, noch hat niemand gesagt, dass der "Opa einfach nicht er selbst war und wir nichts dafür können". Bisher hat die Pressesprecherin des Weißen Hauses lediglich klargemacht, dass diese Aussage nicht auf neuen Daten der US-Geheimdienste beruht. "Die US-Geheimdienste sehen weiterhin keine Anzeichen dafür, dass Moskau den Einsatz von Atomwaffen vorbereitet", stellte Washington klar.

Wozu dann das Ganze?

An dieser Stelle meldete sich der ehemalige Außenminister Mike Pompeo zu Wort, der nun nicht gerade ein großer Freund Russlands ist. Er ist schlicht noch bei klarem Verstand, und die Freiheit von Amt und Würden lässt einen Wohl Sinn für Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) entwickeln.

"Mein Gott! Zunächst einmal, diese Kommentare waren rücksichtslos. Wichtiger noch, denke ich, ist die Tatsache, dass sie die wahrscheinlich größte außenpolitische Fehlleistungen der letzten Jahrzehnte aufzeigen, nämlich das Unvermögen (der Biden-Administration), Wladimir Putin so zu zügeln, wie die Trump-Administration es vier Jahre lang getan hat",

sagte Pompeo Fox-News-Sunday-Moderatorin Shannon Bream. Wir betrachten das Wort "zügeln" einfach als eine Variante des Begriffs "Kompromisse aushandeln".

Darin liegt das hauptsächliche Versagen der Politik der Demokraten – der staatliche Dünkel und der Neokolonialismus geben ihnen keine Chance, auf den Gedanken zu kommen, dass es manchmal notwendig ist, zu verhandeln.

Insbesondere mit einem Land, das über das größte Nuklearpotenzial verfügt. Stattdessen hören wir nur dummes Gelaber vom US-Präsidenten:

"Putin macht keine Witze, wenn er über den Einsatz von taktischen Atomwaffen, biologischen oder chemischen Waffen spricht."

Wie bitte? Putin sprach vieles, doch gerade das hat er nicht gesagt. Ihr seid es, die das sagen, ihr prahlt mit euren intrinsischen Motiven und Sehnsüchten.

"Wenn ihr hört, wie der Präsident über Armageddon spricht, als sei es ein zufälliger Gedanke, an einem zufälligen Ort, einfach so bei einer Spendenaktion, dann ist das ein schreckliches Risiko für das amerikanische Volk, wenn es wirklich meint, dass er ernsthaft mit uns reden sollte",

fügte Pompeo hinzu.

Ein schreckliches Risiko – das ist treffend ausgedrückt.

Und es gibt noch das Risiko, dass dieser ältere Herr wieder als Präsident kandidiert. Und das ist weitaus schlimmer als die Dichtung des Evangelisten Johannes.

Übersetzt aus dem Russischen.

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