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Opposition nominiert CHP-Chef – Schließt sich die kurdische HDP der Anti-Erdoğan-Allianz an?

Der Streit darum, wer bei den kommenden Wahlen gegen Präsident Erdoğan antreten wird, ist offenbar beigelegt. Weiterhin unklar bleibt, ob sich auch die pro-kurdische HDP-Partei der Anti-Erdoğan-Allianz anschließen wird.
Opposition nominiert CHP-Chef – Schließt sich die kurdische HDP der Anti-Erdoğan-Allianz an?Quelle: AFP © Eren Kaya

Eine Anti-Erdoğan-Allianz aus sechs türkischen Oppositionsparteien einigte sich auf einen gemeinsamen Kandidaten für die Präsidentenwahl im Mai. Die Allianz schickt den Chef der größten Oppositionspartei CHP, Kemal Kılıçdaroğlu, ins Rennen gegen den amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan.

Meral Akşener, die die nationalistische İyi-Partei anführt, hatte sich am Freitag wegen der Kandidatur Kılıçdaroğlus vom Bündnis getrennt. Ihre Abspaltung von der Allianz wurde als wichtiger Impuls für Erdoğan gewertet. Die ehemalige Innenministerin hatte Berichten zufolge einen der beiden populären Bürgermeister Istanbuls oder Ankaras anstelle von Kılıçdaroğlu bevorzugt. Akşener kehrte am Montag jedoch wieder zum Verhandlungstisch zurück. Eine Rolle bei der Rückkehr von Akşener in das Oppositionsbündnis dürfte die Option gespielt haben, mit diesem nach den Wahlen vom 14. Mai Regierungspartner zu werden.

Am späten Montagabend erklärte der Co-Vorsitzende der pro-kurdischen Partei HDP, Mithat Sancar, die HDP prüfe nun, ob sie auf einen eigenen Kandidaten bei der Präsidentenwahl verzichten und den gemeinsamen Kandidaten der Opposition unterstützen werde. Im Januar hatte die HDP allerdings noch signalisiert, dass sie einen eigenen Kandidaten aufstellen könnte.  

Ein Aufruf der pro-kurdischen Partei der Türkei zu Gesprächen mit dem Oppositionsbündnis über die Unterstützung eines gemeinsamen Kandidaten, der Präsident Erdoğan bei den Wahlen im Mai herausfordern soll, habe bei einigen nationalistischen Elementen der Anti-Erdoğan-Allianz Unbehagen ausgelöst. Zwei Beamte des Bündnisses erklärten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, sie befürchteten, dass solche Gespräche mit der HDP, die wegen angeblicher Verbindungen zu kurdischen Militanten vor Gericht steht, die Unterstützung der nationalistischen Wähler, die pro-kurdische Politik ablehnen, untergraben könnten.

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