International

Beamte bestätigen: Ukrainische Raketenangriffe von US-Zielkoordinaten abhängig

Obwohl die USA anhaltend bestreiten, eine Kriegspartei im Ukraine-Konflikt zu sein, haben ukrainische Beamte zugegeben, dass sie Angriffsziele mit den US-Partnern koordinieren. Diese Enthüllung soll eine tiefere und operativ aktivere Rolle des Pentagons in diesem Krieg offenbaren.
Beamte bestätigen: Ukrainische Raketenangriffe von US-Zielkoordinaten abhängigQuelle: Legion-media.ru © U.S. Army Photo/ APFootage

Trotz der anhaltenden Erklärungen der USA sie seien keine Kriegspartei, haben ukrainische Beamte offengelegt, dass sie für die überwiegende Mehrheit der Angriffe mit modernsten, von den USA gelieferten Raketensystemen Koordinaten benötigen, die von den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten gegeben oder bestätigt werden. Dies berichtet die Zeitung Washington Post unter Berufung auf drei hochrangige ukrainische Beamte und einen hochrangigen US-Beamten.

Washington Post stellt fest, dass diese Enthüllung "eine tiefere und operativ aktivere Rolle des Pentagons in diesem Krieg offenbart". Bei den Raketensystemen soll es um HIMARS-Mehrfachraketenwerfer sowie M270-Mehrfachraketenwerfer gehen, die die USA an die Ukraine geliefert hatten. Beide Waffen werden vom US-amerikanischen Rüstungskonzern Lockheed Martin hergestellt.

Ein hochrangiger ukrainischer Beamter teilte mit, dass ukrainische Streitkräfte fast nie die modernen Waffen ohne bestimmte, von US-Militärangehörigen aus einer Basis irgendwo in Europa bereitgestellte Koordinaten abfeuern würden.

Ein hochrangiger US-Beamter bestätigte die Hauptrolle der USA dabei und sagte, die Unterstützung bei der Zielerfassung diene dazu, "die Genauigkeit zu gewährleisten und die begrenzten Munitionsvorräte mit maximaler Wirksamkeit zu schonen". In der Regel greife die ukrainische Armee russische Streitkräfte mit anderer Waffen. Die Vereinigten Staaten sollen Koordinaten und genaue Zielinformationen lediglich als Ratschläge zur Verfügung stellen, sagte der Beamte.

Die Zeitung berichtet, dass Hochrangige Pentagon-Beamte es tagelang ablehnten, Fragen dazu zu beantworten, ob und wie sie Koordinaten für die Angriffe bereitstellen, und verwiesen auf Bedenken hinsichtlich der operativen Sicherheit. Doch sagte ein Sprecher:

"Wir haben seit langem anerkannt, dass wir Aufklärungsinformationen mit der Ukraine teilen."

Brigadegeneral Patrick Ryder, ein Sprecher des Pentagon erklärte:

"Die Ukrainer sind dafür verantwortlich, Ziele zu finden, Prioritäten zu setzen und schließlich zu entscheiden, welche sie angreifen wollen. Die USA genehmigen keine Ziele, noch sind wir an der Auswahl oder dem Einsatz von Zielen beteiligt."

Mittlerweile beschrieb ein hochrangiger ukrainischer Beamter den Prozess der Zielfindung, demnach ukrainische Militärangehörige festlegen, welche Ziele sie an welchem Ort angreifen wollen, und diese Informationen werden dann an höhere Befehlshaber weitergeleitet, die dann die Anfrage an die US-Partner weiterleiten, um genauere Koordinaten zu erhalten. Die Amerikaner liefern nicht immer die angeforderten Koordinaten, sagte der Beamte, und in diesem Fall feuern die ukrainischen Truppen nicht ab.

Außerdem hatte die ukrainische Regierung schon seit Monaten von Washington gefordert, Präzisionswaffen mit größerer Reichweite zu liefern. Ukrainische Behörden beteten um ATACMS-Raketen, die eine Reichweite von bis zu 185 Meilen haben. Bidens Regierung lehnte dies ab, weil eine solche Lieferung zu einem direkten Zusammenstoß der USA mit Russland führen könnte. Kiew schwor dabei, dass es die Langstreckenraketen nicht für einen Angriff über die russische Grenze hinweg einsetzen werde. Der hochrangige ukrainische Beamte sagte dazu:

"Sie kontrollieren sowieso jeden Schuss. Wenn Sie also sagen: 'Wir haben Angst, dass Sie sie für andere Zwecke einsetzen werden', dann können wir das nicht tun, selbst wenn wir es wollten."

Ein US-Beamter dementierte diese Aussage und sagte, dass es "nicht wahr" sei, dass "Ukrainer uns Ziele zur Genehmigung vorlegen".

Ein dritter ukrainischer Beamter bestätigte, dass alle Zielsetzungen über eine amerikanische Einrichtung auf NATO-Boden laufe, und beschrieb das Verfahren als "sehr schnell".

Für die US-Regierung ist dies ein heikles Thema, da sie seit langem ihre Rolle als Kriegspartei bestreitet. Der Kreml hatte dabei den Vereinigten Staaten und ihren NATO-Verbündeten wiederholt vorgeworfen, in der Ukraine einen Proxy-Krieg geführt zu haben. Außerdem hatten die Vereinigten Staaten vor kurzem auch den Kauf und die Lieferung einer anderen GPS-gesteuerten Bombe vom Typ GLSDB genehmigt, die eine Reichweite von mehr als 90 Meilen hat und von HIMARS- und ähnlichen Abschussgeräten abgefeuert werden kann.

Mehr zum Thema - "Nicht persönlich nehmen, Geschäft ist Geschäft": Mehr Panzer, mehr Profit, mehr Krieg

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.