International

Stress für Elon Musk? ZDF plant Konkurrenz zu Twitter

Im Rahmen der kooperativen Zusammenarbeit mit öffentlich-rechtlichen Anstalten aus Kanada, der Schweiz und Belgien arbeitet das ZDF an einem Forschungsprojekt "für offenen Dialog im Netz". Ziel ist es, bürgerliches Engagement und demokratischen Diskurs zu festigen, um "Hasskommentaren und zunehmender Desinformation" entgegenzuwirken.
Stress für Elon Musk? ZDF plant Konkurrenz zu Twitter© Arne Dedert

Die "Public Media Alliance" (PMA), laut Eigenauskunft der weltweit größte Zusammenschluss von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, verkündete in einer Pressemitteilung am 8. Februar die Einrichtung einer Vierergruppe von Sendeanstalten, die "gemeinsam an Lösungen für den zunehmend toxischen, polarisierenden und unsicheren Online-Diskurs" arbeiten wollen.

Neben der kanadischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt CBC, der Schweizer SRG SSR und RTBF aus Belgien wird sich demnach auch das deutsche ZDF mit Sitz in Mainz an dieser Kooperation beteiligen. Dazu heißt es in einer Mitteilung:

"Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten arbeiten gemeinsam an der Rückgewinnung des öffentlichen Online-Raums und gründen den 'Inkubator für öffentliche Räume' (Public Spaces Incubator)."

Zu den vermeintlichen Notwendigkeiten äußerte sich der Intendant des ZDF, Norbert Himmler, in einer Stellungnahme auf der Webseite der PMA:

"Die Demokratie lebt von einem offenen und fairen Dialog in der Gesellschaft. Diesen dürfen wir nicht den großen amerikanischen Plattformen überlassen (...) Unser gemeinsames Ziel ist es, der Zunahme von Hass, Gewalt, Propaganda und Diffamierung in den sozialen Medien eine öffentlich-rechtliche Alternative entgegenzusetzen."

Dafür möchte das Projekt "Public Spaces Incubator" Wege aufzeigen, "wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk unabhängige und faktenbasierte Kommunikationsräume in der digitalen Welt aufbauen kann". Diese Räume sollen laut ZDF-Intendant Himmler "frei sein von kommerziellen oder politischen Interessen". Die internationale Initiative wendet sich rund vier Monate nach Übernahme der Social-Media-Plattform Twitter durch Elon Musk an die Öffentlichkeit.

Die umgehende Umstrukturierung von Twitter, ausgehend vom unmittelbaren Austausch der leitenden Mitarbeiter in den relevanten Abteilungen, stößt in sogenannten "linken medial-politischen Kreisen" mehrheitlich auf breites Unverständnis. Musk hatte damit der vornehmlich rigorosen Zensurpolitik in der Corona-Krise seitens der Kontrollabteilungen von Twitter gegenüber maßnahmenkritischen Wissenschaftlern und Politikern einen Riegel vorgeschoben und quasi beendet. Es folgten die von Musk persönlich initiierten Veröffentlichungen zu den sogenannten "Twitter-Files".

In der PMA-Mitteilung heißt es weiter, dass das erwünschte Ziel laute, "im Einklang mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag der vier Rundfunkanstalten zu informieren und aufzuklären", um somit "dem öffentlichen Wissen zu dienen und positive soziale Verbindungen zu schaffen". Die vier Rundfunkhäuser werden dabei beratend von der gemeinnützigen US-Organisation New_ Public unterstützt, die über Erfahrungen und Expertise in nicht-profitorientierter digitaler Kommunikation verfügt. In einem Twitter-Beitrag begrüßte das Unternehmen die Mitteilung und hofft dadurch, mit zu einem "gesünderen Online-Diskurs" beizutragen. 

Mehr zum Thema - Twitter-Files offenbaren Einfluss des tiefen Staats auf Soziale Medien

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.