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Frankreich und USA schließen Kampfjets für Ukraine nicht aus

Frankreich und die USA schließen Lieferungen von Kampfjets an die Ukraine nicht grundsätzlich aus. Man müsse "alle Türen offen lassen", heißt es aus Paris. Aus Washington ist zu vernehmen, dass die USA ihre Unterstützung danach ausrichten, "was die Ukraine brauche".
Frankreich und USA schließen Kampfjets für Ukraine nicht ausQuelle: AFP © Sam Yeh

Medienberichten zufolge schließt Frankreich eine Lieferung von Kampfjets an die Ukraine nicht aus. "Wir müssen Anfragen von Fall zu Fall untersuchen und alle Türen offen lassen", sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der französischen Nationalversammlung, Thomas Gassilloud, britischen Medienberichten zufolge am Donnerstag in London.

"Wir werden in den kommenden Wochen sehen, was als nächstes passiert, denn die Dinge bewegen sich schnell", sagte Gassilloud demzufolge nach Gesprächen mit seinem britischen Kollegen Tobias Ellwood und dem britischen Verteidigungsminister Robert "Ben" Wallace.

Britischen Medienberichten zufolge nannte Gassilloud als Bedingungen, dass eine solche Lieferung von Kampfjets nicht die französische und europäische Sicherheit gefährden dürfe "und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht eskaliere".

Auch in Washington, D.C. behält sich die US-Regierung vor, Kampfjets an Kiew zu senden. Das erklärte Jonathan "Jon" Finer, der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten Joe Biden am Donnerstag im US-Fernsehsender MSNBC.

Auf die Frage, ob die USA die Lieferung von Kampfjets in Erwägung zögen, sagte Finer, man habe kein bestimmtes Waffensystem ausgeschlossen. Man werde die Unterstützung daran ausrichten, was die Ukraine brauche. "Wir werden das sehr sorgfältig diskutieren", sagte Finer im Hinblick auf Anfragen aus der Ukraine.

Zuvor hatte der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrei Melnyk, moderne Kampfjets für den "Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg" gefordert. Die Verbündeten sollten nun eine starke Kampfjet-Koalition auf die Beine stellen, mit US-amerikanischen F-16 und F-35, Eurofightern und Tornados, französischen Rafale- und schwedischen Gripen-Jets. Melnyk ist inzwischen stellvertretender Außenminister der Ukraine.

Auch der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hatte nach den jüngsten Zusagen von Kampfpanzern aus mehreren Ländern sofort auf die zusätzliche Lieferung von Langstreckenraketen, Kampfflugzeugen und mehr Artillerie gepocht.

In der vergangenen Woche hatte laut übereinstimmenden Medienberichten der niederländische Außenminister Wopke Hoekstra dem niederländischen Parlament gesagt, man stehe dem Thema offen gegenüber, es gebe keine Tabus. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schloss nach der Zusage von Kampfpanzern Leopard 2 am Mittwoch eine mögliche Lieferung von Kampfjets noch aus.

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(rt de/dpa)

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