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IOC-Chef Bach: Russische Athleten haben das gleiche Recht wie andere auf Olympia-Teilnahme

Sportler aus Russland treten bei den Olympischen Spielen als ein Team des Russischen Olympischen Komitees an. Der Präsident des IOC musste deren Gleichberechtigung betonen, nachdem es bei Siegerehrungen zu Beleidigungen seitens anderer Athleten kam.
IOC-Chef Bach: Russische Athleten haben das gleiche Recht wie andere auf Olympia-TeilnahmeQuelle: www.globallookpress.com © HANNAH MCKAY / XinHua

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Thomas Bach hat den Start einer großen Auswahl russischer Athleten bei Olympia in Tokio verteidigt.

"Sie haben sich allen Qualifikationen und den entsprechenden Tests unterworfen, wie auch alle anderen Athleten, die hier teilnehmen. Deswegen haben sie auch den Anspruch, entsprechend behandelt zu werden."

Bach reagierte damit auf Kritik und Beleidigungen gegen die Teilnahme russischer Athleten von verschiedenen Seiten. Es gab Äußerungen von Medaillengewinnern, die angesichts der Ehrungen russischer Medaillengewinner von "scheußlichen Gefühlen" sprachen oder versteckt einen Doping-Verdacht zum Ausdruck brachten. 

Die Sportler aus Russland treten bei den Spielen als ein Team des Russischen Olympischen Komitees (ROC) an, nicht als Team Russland. Die Staatsflagge zu zeigen und die Nationalhymne erklingen zu lassen, ist ihnen verwehrt. 335 russische Sportler sind in Tokio dabei. Werden sie auf dem Podest geehrt, so erklingt ein Fragment aus dem ersten Klavierkonzert von Peter Tschaikowski.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte Russland im Dezember 2019 für vier Jahre von den wichtigsten Sportereignissen der Welt ausgeschlossen. Ende 2020 halbierte der Internationale Sportgerichtshof CAS (Court of Arbitration for Sport mit Sitz in Lausanne) die Sperre. In Tokio dürfen russische Sportler als Athleten des ROC antreten. IOC-Präsident Bach versicherte:

"Das Russische Olympische Komitee ist hier in vollem Respekt für die Sanktionen, die durch die WADA ausgesprochen worden sind."

Die Anti-Doping-Agentur der USA (USADA) hatte gestern ihre Vorwürfe gegenüber Russland erneuert. Der USADA-Vorsitzende Travis Tygart erklärte gegenüber Reuters:

"Der russische Staat und die offiziellen Sportfunktionäre haben diese zwielichtige Sache selbst verursacht und dabei tragischerweise ihre Athleten vorgeschoben. (...) Jetzt fahren diese Funktionäre mit dem Lügen fort und attackieren diejenigen, die sich gegen die Verletzung der Regeln zur Wehr setzen." 

Die russische Anti-Doping-Agentur (RUSADA) wies die Vorwürfe des USADA-Chefs zurück. Tygart bediene sich in seiner Argumentation "populistischer Techniken, um das Nichtexistente zu behaupten und das Offensichtliche zu ignorieren", sagte Mikhail Bukhanov, der amtierende Generaldirektor der RUSADA gegenüber RIA Nowosti. Bukhanov merkte an:

"Die RUSADA schickt Dopingproben zur Analyse an führende europäische Labore sowie an Labore auf dem nordamerikanischen Kontinent. Es stellt sich heraus, dass der Herr ausländische Kollege das Funktionieren des weltweiten Antidopingsystems in Bezug auf die Laboranalyse infrage stellen will?"

Zur Halbzeit der Spiele liegt die ROC-Auswahl auf Platz fünf des Medaillenspiegels mit elf Gold-, 15 Silber- und zwölf Bronzemedaillen (Stand: 1. August, 10 Uhr MEZ). Davor liegen:

  • China (22 Gold-, 13 Silber-, zwölf Bronzemedaillen)
  • USA (19 Gold-, 20 Silber-, 13 Bronzemedaillen)
  • Japan (17 Gold-, fünf Silber-, acht Bronzemedaillen)
  • Australien (14 Gold-, drei Silber-, 14 Bronzemedaillen)

Deutschland liegt derzeit auf dem elften Platz mit drei Gold-, vier Silber- und elf Bronzemedaillen.

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(rt/dpa)

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