Deutschland

Für 2,5 Millionen Kinder sind Klassenfahrten zu teuer

Aufgrund der Corona-Maßnahmen waren die Anträge auf Finanzierung von Klassenfahrten zuletzt stark zurückgegangen. Die Behörden rechnen nun wieder mit einem starken Anstieg. Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales können die Familien von über 2,5 Millionen Kindern Klassenfahrten nicht selbst finanzieren.
Für 2,5 Millionen Kinder sind Klassenfahrten zu teuerQuelle: www.globallookpress.com © Ute Grabowsky / photothek.net

Laut Einschätzung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales gibt es in Deutschland über 2,5 Millionen Kinder, deren Familien sich eine Klassenfahrt nicht leisten können. Viele Familien trauten sich nicht, Hilfe zu beantragen, oder fänden das zu kompliziert. Dies berichtet die Bild am Montag.

In den Jahren vor Corona habe es zwischen 2016 und 2019 laut Zahlen des Arbeitsministeriums 300.000 Kinder mit offiziell "festgestelltem Anspruch auf eine mehrtägige Klassenfahrt" gegeben. Diese Kinder hätten nur durch staatliche Unterstützung an Klassenfahrten teilnehmen können.

Einer Berechnung der Bild zufolge kostete eine Klassenfahrt in Deutschland durchschnittlich 160 Euro. Aufgrund der Corona-Maßnahmen wurden die Fahrten in den vergangenen Jahren häufig abgesagt. Dementsprechend sei die Zahl der Kinder gesunken, die Unterstützung beantragten. Im Jahr 2020 seien für 128.000 Kinder Klassenfahrten bewilligt worden, und im Jahr 2021 habe es 103.000 Finanzierungen für Klassenfahrten gegeben.

Die Dunkelziffer der Kinder, deren Familien sich eine Klassenfahrt nicht leisten können, sei aber inzwischen noch viel höher. "Weil Corona nun abebbt", so die Bild, erwarteten die Behörden, dass wieder mehr Kinder Unterstützung für Schulfahrten benötigen. Dazu habe sich auch der Berliner Abgeordnete Tobias Bauschke von der FDP gegenüber der Zeitung geäußert:

"Die anhaltende Armut von Kindern und Jugendlichen ist echter sozialer Sprengstoff. In Armut geboren darf nicht bedeuten, dauerhaft in Armut leben zu müssen. Chancen und Aufstieg dürfen nicht vom Kontostand der Eltern abhängig sein."

Man solle als Gesellschaft den Mut haben, auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen und den Kindern und Jugendlichen echte Chancen für Aufstiege zu gewährleisten, so Bauschke.

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