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Nach Entzug des akademischen Doktortitels: Muss Giffey auch noch um ihren Masterabschluss bangen?

Die Freie Universität Berlin erkannte der ehemaligen Bundesfamilienministerin Franziska Giffey den Doktortitel ab. Die CDU im Abgeordnetenhaus Berlins fordert Konsequenzen für die Universität wegen "Vetternwirtschaft". Demnächst könnte noch die bislang als verliehen geltende Masterarbeit von Giffey überprüft werden.
Nach Entzug des akademischen Doktortitels: Muss Giffey auch noch um ihren Masterabschluss bangen?Quelle: www.globallookpress.com © Stefan Boness/Ipon

Im Mai hatte Franziska Giffey überraschend ihr Amt als Bundesfamilienministerin niedergelegt, kurz vor dem Entzug ihres Doktortitels. Nun könnte auch noch die Masterarbeit von Frau Giffey auf den Prüfstand gelangen. Die Aberkennung des akademischen Doktorgrades wurde mit den Worten begründet: "Täuschung über die Eigenständigkeit ihrer wissenschaftlichen Leistung". Das Präsidium der Freien Universität Berlin (FU) entschied sich einstimmig für den Entzug des Doktortitels. Es seien Texte und Literaturnachweise anderer Autorinnen und Autoren übernommen worden, ohne dass dies hinreichend gekennzeichnet wurde.

Laut Darstellung der Webseite VroniPlag sind auf 76 von 205 Seiten der Arbeit Plagiate zu finden. Giffey hatte die Vorwürfe anfangs bestritten. Nun ließ sie über Twitter verlauten, dass sie die Entscheidung akzeptiert. Und sie beteuert: "Fehler, die mir bei der Anfertigung der Arbeit unterlaufen sind, bedaure ich. Diese waren weder beabsichtigt noch geplant."

Der forschungspolitische Sprecher der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus Adrian Grasse fordert, dass dies Konsequenzen auch für die Freie Universität nach sich ziehen müsse. Auch die Position der Betreuerin von Franziska Giffey während der Anfertigung der Arbeit und als Vorsitzende des Promotionsausschusses müsse überdacht werden.

Die Masterarbeit – von Giffey noch unter ihrem Geburtsnamen Franziska Süllke verfasst – trägt den Titel "Der Europapreis der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Eine vergleichende Betrachtung der Europapreisträgerschaft in drei europäischen Städten im Kontext der Förderung des europäischen Einigungsgedankens". Die Arbeit befindet sich in der Bibliothek der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR). Dort ist sie – unter Beachtung der Corona-Auflagen – zumindest für Angehörige der Hochschule und für Journalisten einsehbar. Zuvor hieß es noch auf Anfrage von Journalisten, die Arbeit sei schon seit längerer Zeit und wahrscheinlich noch bis Ende des Jahres ausgeliehen. 

Im letzten Jahr bereits verlor ihr Ehemann Karsten Giffey seine Beamtenstelle, denn ihm wurde in 54 Fällen Betrug bei seinen Arbeitszeiten vorgeworfen und nachgewiesen. In finanzielle Nöte wird Familie Giffey aufgrund eines Übergangsgehaltes dennoch kaum geraten.  Zudem ist Franziska Giffey auch Vorsitzende der SPD Berlin und strebt an, in der Nachfolge zu Michael Müller künftig die erste Regierende Bürgermeisterin Berlins zu werden.

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