Europa

Zur Stärkung der NATO-Ostflanke: Schiff mit US-Waffenlieferungen in Dänemark eingelaufen

Die USA verstärken ihr Engagement an der NATO-Ostflanke. Daher muss diverses Kriegsgerät von den Vereinigten Staaten nach Europa verschickt werden. Eines dieser Schiffe ist am Montag mit rund 600 Militärgütern und Fahrzeugen an Bord in Dänemark eingelaufen.
Zur Stärkung der NATO-Ostflanke: Schiff mit US-Waffenlieferungen in Dänemark eingelaufen© Screenshot Twitter / (dänisches Verteidigungsministerium)

Im Hafen von Aarhus, Dänemark, sind am Montag rund 600 Militärgüter und -fahrzeuge der US-Armee entladen worden. Von dort aus soll die militärische Ausrüstung nach Osteuropa transportiert werden, um die geplante Rotation der US-Truppen im Rahmen der Operation "Atlantic Resolve" zu unterstützen, so das dänische Verteidigungsministerium. Einen Tag zuvor war nach Angaben der US-Armee bereits eine große Anzahl von Panzern und militärischer Ausrüstung im niederländischen Hafen Vlissingen eingetroffen. 

Seit 2014 haben die Vereinigten Staaten ihre Truppenpräsenz in Europa deutlich erhöht: Im Rahmen der Operation Atlantic Resolve soll durch die rotierende Präsenz von US-Kampfbrigaden in den osteuropäischen NATO-Staaten die Abschreckung primär gegenüber Russland demonstriert werden. Anfang Januar hatte das United States European Command (EUCOM) angekündigt, dass insgesamt 2.500 Ausrüstungsgegenstände der 2nd Armoured Brigade, 1st Cavalry Division, die in Fort Hood, Texas, stationiert sind, nach Europa verlegt werden. 

Die dänische Aufnahme des US-Militärs ist Teil des sogenannten Host Nation Support. Diese Vereinbarung beinhaltet, dass die NATO-Staaten logistische Unterstützung für Verbündete bereitstellen. Laut Dänemarks Verteidigungsminister Jakob Ellemann-Jensen ist die Unterstützung des Gastlandes ein wesentlicher Bestandteil des dänischen Beitrags zur NATO. "Die Nutzung des Hafens von Aarhus ist ein Ausdruck dafür, dass die Vereinigten Staaten in Dänemark als Gastland für amerikanische Streitkräfte Potenzial sehen – und in einer Zeit, in der westliche Werte wie Freiheit und Demokratie infrage gestellt werden, ist es für unsere Sicherheit absolut entscheidend, dass wir an der Seite unserer wichtigsten Verbündeten wie den Vereinigten Staaten stehen", wird der Verteidigungsminister in der Pressemitteilung zitiert.

Die USA hatten im Zusammenhang mit Atlantic Resolve bereits zuvor Ausrüstung über Dänemark geschickt. Zuletzt Anfang Januar, als die US-Armee den niederländischen Hafen Vlissingen nutzte, um mehr als 1.200 Militärfahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände, darunter M1-Abrams-Kampfpanzer und Bradley-Kampfpanzer sowie andere Militärfahrzeuge, umzuladen. Der Bürgermeister der Stadt, der das Entladen der militärischen Ausrüstung überwacht hatte, bezeichnete den Vorgang als "notwendigen Beitrag" seines Landes, "Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übernehmen".

Angesichts des noch immer anhaltenden Krieges in der Ukraine ist es erklärtes Ziel der NATO, ihre Ostflanke weiter aufzurüsten. Im September des vergangenen Jahres hatte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg angekündigt, die Militärpräsenz des Verteidigungsbündnisses weiter auszubauen und Hunderttausende von Soldaten in Bereitschaft zu versetzen. "Wir verstärken unsere Präsenz im Osten des Bündnisses erheblich, indem wir Hunderttausende von Truppen in hohe Bereitschaft versetzen, unterstützt von bedeutenden Luft- und Seestreitkräften", so Stoltenberg damals. Seit Beginn der russischen Sonderoperation in der Ukraine am 24. Februar 2022 hat die NATO ihre Truppen an der Ostflanke nahezu verdoppelt. Rund 40.000 Soldaten sind dort zurzeit zur Abschreckung Russlands eingesetzt. 

Ferner hatten die NATO-Mitgliedsländer zuletzt damit begonnen, die Ukraine – entgegen ursprünglicher Bedenken – mit immer schwererem Kriegsgerät auszustatten. Kiew hat bereits seit Langem auf schwerere Waffen, darunter Panzer, gedrängt, die ihre Operationen unterstützen sollen. Die Verantwortlichen im Westen haben sich lange Zeit geweigert, diese zu liefern, da sie fürchteten, weiter in den Konflikt hineingezogen zu werden. Vermeintliche Bedenken, die nunmehr hinfällig sind, da Stoltenberg am Montag andeutete, dass der Westen der Ukraine in naher Zukunft wahrscheinlich noch mehr schwere Waffen liefern wird.

Er sei mit den jüngsten Zusagen für schweres Kriegsgerät zufrieden, erwarte in naher Zukunft jedoch mehr, erklärte der Generalsekretär gegenüber dem Handelsblatt. Stoltenberg fügte hinzu, dass militärische Hilfe für die Ukraine der schnellste Weg zum Frieden sei. Er werde das bevorstehende internationale Treffen auf der US‑Luftwaffenbasis in Ramstein daher zum Anlass nehmen, auch schwere Waffenlieferungen zu besprechen.

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